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Pflege&'24: Gesund, sicher und einladend
Die Ausstellungseröffnung mit VU-Professor Erik Scherder.

Care&'24: Gesund, sicher und einladend

Eine Messe, die sich mit den Trends auf dem Gesundheitsmarkt befasst, braucht einen offenen Rahmen mit einem starken inhaltlichen Programm, guten Hauptrednern und vollen Hallen. Bei der Zorg&'24 (9.-11. April in der Jaarbeurs Utrecht) scheint dies gelungen zu sein, mit einer geschickten Mischung aus drei miteinander verbundenen, kostenlos zugänglichen Messen: Zorg & ict, Zorg & facility und Zorg & food. Gemeinsamer Faktor ist der Prozess der Grundversorgung, sei es Datensicherheit, Facility Management oder Lebensmittelkonzepte.

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Offensichtlich hat der Lebensmittelmarkt den Gesundheitssektor entdeckt. Das Catering nimmt einen immer größeren Platz ein, ebenso wie die gesunde Ernährung in Restaurants. Jumbo hatte einen großen Stand auf der Care & Food, da mehrere Heime seine Lieferabonnements nutzen. Warum also Zeit mit dem Einkauf verbringen, wenn der Supermarkt eine Lösung bietet?

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Drei Fachmessen in einer mit über 350 Ausstellern.

Der Neuropsychologe Erik Scherder, Messeeröffner auf der Food Mainstage, findet überall Gemeinsamkeiten, und zwar im Gehirn. Gesunde Gehirne machen vitale Mitarbeiter und Kunden aus, meint der VU-Professor. Und für ein gesundes Gehirn sind Bewegung und gute Ernährung unerlässlich. Scherder tat dies am Dienstag, dem 9. April 2024, in Jaarbeurs Utrecht auf seine gewohnte Art und Weise: indem er das Publikum aktivierte und aufschlussreich erklärte, wie das Gehirn funktioniert. Dadurch werden Substanzen produziert, die Stress abbauen, selbst wenn man dem Patienten nach einem harten Arbeitstag nur ein "falsches Lächeln" zeigt.

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Sabine Uitslag, eine der Moderatorinnen des Tages.

Probieren und genießen

Der Care-Caterer Huuskes war auf der Zorg & food mit einem gut besuchten Stand vertreten, da täglich eine Kochdemo von Fernsehköchin Sandra Ysbrandy stattfand. Ein gutes Konzept neben den traditionelleren Ständen auf der Zorg & facility, die im Laufe der Jahre als Teilbereich des ehemaligen Zorgtotaal einen immer kleineren Platz eingenommen hat. Und das, obwohl Facility Management das Dach für Produkte und Dienstleistungen außerhalb des Primärprozesses ist. Das neue Messeformat ist der Beweis dafür, dass die Marktteilnehmer und Besucher einen größeren Anteil am Kuchen bekommen. Der internationale Bodenbelagshersteller Gerflor, bekannt für seine Spezialböden im Gesundheitswesen, hat damit kein Problem: Die Vernetzung über einen konventionellen Stand funktioniere immer noch, sagt die Crew. Aber die Besucher wollen mehr, sie wollen probieren und sich an einem solchen Tag ein wenig verwöhnen lassen. Die separate Food-Messe, die sich auf das Erlebnis konzentriert, war eine mehr als willkommene Ergänzung.  

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Die Snacks bei Care & food waren sehr gefragt.

Lebensmittel aus der Nachbarschaft

Auf der Messe Care & food ging es um die Zukunft der gesunden Ernährung. Der Fernsehkoch Hugo Kennis beispielsweise gab seine Ansichten zu Gesundheit und Nachhaltigkeit zum Besten. "Avocados, Soja und Kokosnuss sind nicht die Lösung. Wir sind alle ziemlich verwirrt. Es ist wirklich an der Zeit, dass wir aufhören, Lebensmittel durch die ganze Welt zu schleppen. Wählen Sie einfach das, was da ist, das ist der Weg zu nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln", sagte Kennis. Der kulinarische Unternehmer Ron Blaauw teilte ebenfalls seine Ansichten zur Ernährung im niederländischen Gesundheitswesen. Ihm zufolge ist es nicht schwer, sich gesund zu ernähren. "Nachhaltigkeit ist notwendig. Das muss nicht bedeuten, überhaupt kein Fleisch zu essen. Und abnehmen? Das ist in Ordnung, aber nicht, indem man dem nächsten Ernährungsguru hinterherläuft.

Gutes Facility Management

Jos Nijhof, Leiter des Facility Management im Martini-Krankenhaus in Groningen, ist der Ansicht, dass das Facility Management den primären Genesungsprozess beeinflussen kann, allerdings auf der Grundlage von Wohlbefinden und Gesundheit. "Ruhe, Sauberkeit und Regelmäßigkeit sind wichtig, wenn es um Reinigung und Hygiene geht. Gesunde Ernährung nimmt einen immer wichtigeren Platz ein - ebenso wie ein bewusster Umgang mit Medikamenten, und man kann die Heilungsumgebung durch Komfort, Aussehen und Gebäudemanagement stark beeinflussen - man denke an Einzelzimmer, Begrünung und Klimatisierung. Wir investieren in eine auf den Menschen ausgerichtete, wertorientierte Pflege, und daraus lässt sich eine Menge gewinnen". Das Gebäudemanagement steigert den Wert des Pflegeprozesses, argumentiert Nijhof. "Wir sind die Gastgeber des Krankenhauses oder Hospizes. Gastfreundschaft, das Wort selbst sagt schon alles. Ein gutes Facility Management kann auch die Produktion und die Flexibilität erhöhen sowie Kosten und Risiken kontrollieren.

Massive Beteiligung

Auf Anraten von Erik Scherder unternahmen wir nach jeder Sitzung einen langen Spaziergang durch die Ausstellungshallen, um unsere Gehirne zu aktivieren. Von einem Rückgang der Besucherzahlen war nichts zu spüren, und am Eröffnungstag um 10 Uhr bildeten sich 50 Meter lange Schlangen vor dem Eingang. Jeroen van Hooff, CEO von Royal Jaarbeurs: "Ich bin unglaublich stolz auf den großen Andrang heute Morgen bei der Eröffnung. Zusammen mit über 350 Ausstellern, 400 Referenten und einem vollgepackten Programm freuen wir uns darauf, Zehntausende von Fachleuten aus dem Gesundheitswesen mit den neuesten Trends und Entwicklungen zu inspirieren, die einen wertvollen Beitrag zu einer zukunftssicheren Gesundheitsversorgung leisten werden." Die ehemalige Spitzensportlerin Dafne Schippers betrat ebenfalls die Bühne und gab einen Einblick in die Auswirkungen des Spitzensports auf ihr Leben, wobei sie die körperlichen Herausforderungen und die Bedeutung eines gesunden Körpers und mentaler Belastbarkeit hervorhob.

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Care & Food überraschte mit einem innovativen Ausstellungskonzept.

Bravis und ict

Neben dem Nützlichen und Angenehmen für das Pflegepersonal und die Besucher kam auch die administrative Seite zu ihrem Recht. Insbesondere die IKT-Teile des Gesundheitswesens erwiesen sich als würdig für eine eigene Ausstellungshalle. Ict ist für Gesundheitsorganisationen so wichtig geworden, dass die Strategie dem Aufsichtsrat unterstellt ist, wie bei Bravis Hospitals - Keynote auf der Tech Mainstage. Die IKT hat ihre Tentakel in allen Bereichen des Gesundheitswesens, von der Verwaltung bis zur Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Die totale Kontrolle ist jedoch eine Illusion, so Verwaltungsratspräsident Albert-Jan Mante, der in Sachen Cybersicherheit durchaus bereit ist, Buße zu tun. "Erst wenn etwas passiert, merkt man, dass man doch nicht so gut gesichert ist, wie man dachte", sagte er über ein Datenleck, das im Krankenhaus gefunden wurde.  

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Auch die Innovation kam auf der Messe nicht zu kurz.

Vertrauen ist die Grundlage".

Kein Wunder also, dass innerhalb des Aufsichtsrats (BoS) ein Digitalisierungsausschuss eingerichtet wurde, zumal immer mehr hinzukommt, wie etwa KI. Der Ausschuss überwacht langfristig die "Kronjuwelen" von Bravis, damit die Kontinuität nicht gefährdet wird. Ziemlich proaktiv für eine relativ kleine Krankenhausorganisation in Brabant. "Sind wir Herr der Lage?', das ist die Frage", sagt Chief Information Officer Michel Hofman, Mitglied des Aufsichtsrates. Die für die medizinische Welt traditionell-defensive Haltung gegenüber Zwischenfällen scheint bei Bravis nicht der Fall zu sein. "Wir halten guten Kontakt zum RvT, formell und informell", sagt Mante. "Vertrauen ist die Basis." Eine regionale Ransomware-Übung, an der mehrere Brabanter Krankenhäuser und Einrichtungen beteiligt sind, wird noch im Jahr 2024 folgen. Dann wird ein Postangriff simuliert und die Folgen werden untersucht. Was die KI betrifft, so entwickelt Bravis Algorithmusmodelle, die Ärzten und Krankenschwestern helfen sollen, Patienten an den richtigen Ort zu bringen. Es herrscht jedoch Bescheidenheit vor. "Wir sind ein Fast Follower, kein Frontrunner", sagt er.

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Die Tech Mainstage war das pulsierende Herz von Care & ict.

Inhaltlicher Zusatznutzen

Die Halle von Zorg & ict hatte einen klaren inhaltlichen Mehrwert gegenüber den beiden anderen, gemütlichen "Märkten" mit gelegentlichem Abstecher zu einem Themenvortrag oder einer Keynote, wie der oben erwähnten. Zorg & ict hat diesen Mehrwert eindrucksvoll bewiesen. In den Kunststoffkuppeln, in denen die so genannten Fallstudientheater aufgebaut waren, wurden die Plätze knapp. An den drei Ausstellungstagen gab es verschiedene Themen, wie z. B. "Digitale Verfügbarkeit" am 9. April, und es konnte u. a. eine Fallstudie des Isala-Krankenhauses genossen werden. Bianca Rouwenhorst, Spitzenbeamte des Ministeriums für Gesundheit, Soziales und Sport, nahm Stellung zur Datenverfügbarkeit. "Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist ein Muss. Mit der nationalen Vision und Strategie für das Gesundheitsinformationssystem haben wir einen Kompass für die Nutzung von Daten und der Digitalisierung, um zur Lösung von Problemen im Gesundheitswesen beizutragen. Das ist großartig, aber wenn wir die Transformation wirklich vorantreiben wollen, müssen wir auch gleich mit der Umsetzung beginnen."

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Auch an regulären Ständen kann man sich umsehen und Kontakte knüpfen.

Datenschutzbeauftragter

Am Donnerstag, den 11. April, wurde das Dilemma zwischen offenem System und Sicherheit erneut erörtert, einschließlich eines Vortrags über die regionale Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsorganisationen in IKT-Fragen. Der IKT-Arzt Diederik Gommers (Erasmus MC) eröffnete den Tag auf der Tech Mainstage mit einem Vortrag über KI und Michel Hofman kehrte als Direktor der Transformationsplattform Digizo.nu zurück. Der Bravis-Direktor wies zuvor darauf hin, dass die gemeinsame Entwicklung von Systemen (noch) kein Thema ist, aber die gemeinsame Nutzung eines "Datenschutzbeauftragten", einer Position unter dem Vorstand von Bravis, könnte eine praktikable Lösung für die digitale Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsorganisationen sein.

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Inspirierende Geschichten auf Bühnen.

Patientendaten

Neben der Cybersicherheit ist auch der Schutz von Patientendaten ein wichtiges Thema. Letzterer ist natürlich an Gesetze und Vorschriften gebunden. Aus diesem Grund hatte das VWS-Ministerium auf der Zorg & ict einen Stand mit Implementierungspartnern eingerichtet. Es gibt ein Gesetz über den elektronischen Datenaustausch im Gesundheitswesen (Wegiz), das einen Rahmen bietet, um den elektronischen Austausch unter bestimmten Bedingungen verbindlich zu machen. Für den Datenaustausch wird auf die NEN-Normen verwiesen, und die Gesundheitsdienstleister müssen zertifizierte Produkte oder Dienste verwenden. Die Wegiz ist ein Qualitätsrahmen für die Digitalisierung, medizinische Daten bleiben geschützt. Der Austausch einer Patientenakte ist nur mit vorheriger Zustimmung des Patienten erlaubt. Auch der regionale Austausch kann eine Zustimmung erfordern. Dies ergibt sich aus dem Gesetz über die ärztliche Behandlungsvereinbarung (WGBO) und dem AVG (Datenschutzgesetz). Nur Gesundheitsdienstleister, die den Patienten tatsächlich behandeln, dürfen die Daten einsehen.

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Bei Zorg & Facility stand die Produktpräsentation im Mittelpunkt.

Weniger Quadratmeter

Die Entwicklung des preisgekrönten neuen Tergooi MC in Hilversum ist ganz auf ein hochmodernes regionales Krankenhaus ausgerichtet, in dem Patienten und Mitarbeiter optimal arbeiten können. Die Chemotherapie-Behandlung und das Personalrestaurant mit Außenbereichen in grüner Umgebung gehören zu den herausragenden Elementen. Bau- und Wohnungsbaudirektor Stephan Versteege stellte am Donnerstag, den 11. April, auf der Hauptbühne der Zorg & facility unter dem Motto 'Fakten und Fabeln für eine nachhaltigere Krankenhausimmobilie' vor allem eine bodenständige und praktische Geschichte in den Mittelpunkt. Versteege, der zuvor als Projektleiter an der Umgestaltung des Erasmus MC beteiligt war, ist dieser Aufgabe bestens gewachsen. Das neue Tergooi MC hat fast 30 Prozent weniger Quadratmeter. "Man muss also weniger zurückbauen", sagt er. Ein Vorteil für ein "grünes" Krankenhaus ist natürlich die waldreiche Umgebung. "Aber jeder gefällte Baum ist auch wieder nachgewachsen." Ein gasfreies Krankenhaus erwies sich als finanziell nicht realisierbar, als die Baukosten zusammen mit den Energiepreisen stiegen, aber ein A+-Label schon.

Niederländische Gesundheitswoche

Das Schöne an dem inhaltlichen Programm ist, dass sich eine kommerzielle Messe mit kostenloser Anmeldung nicht als Hindernis für den Austausch kritischer Punkte zwischen den Akteuren des Sektors erweist. Dies kann auch von einem Konzept erwartet werden, das Teil der niederländischen Gesundheitswoche ist (Aktivitäten rund um Sport und Ernährung in Utrecht) und Zukunft hat. Das neue Messeformat scheint ein guter Auftakt zu sein: ein sich nach außen öffnender Gesundheitsmarkt, der sich mehr und mehr auf Gesundheit und Prävention konzentriert. "Es gab viel Wissensaustausch und die Anbieter zeigten relevante Innovationen, die zu einer effizienten und zukunftssicheren Versorgung beitragen", sagte Messeleiterin Audrey Wilschut im Anschluss. Der primäre Prozess bleibt zentral; Gesundheit, Sicherheit und Gastfreundschaft verdienen die Aufmerksamkeit aller. Die nächste Ausgabe ist bereits für den 7. bis 9. April 2026 geplant.   

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