Im vergangenen Frühjahr weihte das Erasmus MC in Rotterdam einen komplett neuen Operationssaal mit 26 OP-Sälen ein. Der Wunsch, so viele analoge Bildinformationen wie möglich digital zur Verfügung zu stellen, wurde mit einer einzigen Lösung von INTER erfüllt. ORflow mit integriertem Bildrouting ermöglicht es, alle verfügbaren Bildquellen auf alle OP-Bildschirme zu laden, wobei die Monitore im OP-Bereich über einen großen Touchscreen von außen bedient werden können. Eine benutzerfreundliche Lösung, basierend auf digitalem Bildrouting vom zentralen Informationsbildschirm ORflow.
Der Systemintegrator INTER aus Duiven erhielt den Auftrag und entwickelte zusammen mit dem Krankenhaus und den Anwendungspartnern Advantech (chirurgische Monitore mit integrierter Encoder- und Decodertechnologie) und Technolution (SigmaXG Video-over-IP-Technologie) ein maßgeschneidertes Multimediasystem für die 26 OPs (19 allgemeine, 2 hybride, 1 brachialer und 4 interventionelle Räume). Der Anästhesie-Offizier und Chirurgie-Assistent Dave Gonlag war während des Entwurfs- und Implementierungsprozesses als Nutzungskoordinator tätig und gehörte als solcher zum technischen Designteam der Neubauorganisation des Erasmus MC. "Wir haben schon vor einigen Jahren die Grundlagen für das Anforderungspaket festgelegt. Die Basis dieses Multimediasystems ist ein IP-basiertes Glasfasernetz, Monitore, die die Luftaufbereitung im OP so wenig wie möglich stören, und mehrere Bildschirme pro OP, auf die alle möglichen Bildquellen geladen werden können - von Fotos und Scans bis hin zu Live-Streams." Dadurch ist es nun nicht mehr notwendig, im OP an einen Bildschirm heranzutreten, sondern das gewünschte Bild ist sofort im Blickfeld des Operationsteams verfügbar, und Dritte können die Operation bei Bedarf von einem anderen Raum aus verfolgen. "Ein Professor kann eine Operation von einem anderen Ort aus mitverfolgen, oder Studenten und Assistenten, die sonst am OP-Tisch sitzen, verfolgen die Operation nun in manchen Fällen aus der Ferne. Je weniger Personen sich im OP aufhalten, desto besser ist das für die Infektionsprävention. Aus hygienischer Sicht sind die Bildschirmsysteme mit glatten Oberflächen ausgestattet, und die Monitore haben keine Ventilatoren, so dass sie das Luftaufbereitungssystem im OP nicht beeinträchtigen."
Digitales Bildrouting und umschaltbare Bildrichtung
Außerhalb des Operationsbereichs hängt in jedem OP ein großer Touchscreen. Auf diesem läuft der zentrale Informationsbildschirm ORflow. Dieses Workflow- und Informationsmanagementsystem unterstützt das OP-Team, indem es in jeder Phase des Operationsprozesses die richtigen Informationen anzeigt. Von diesem Bildschirm aus können alle Informationen abgerufen und auf mehreren Monitoren im Operationsbereich angezeigt werden. Gonlag: "Das Streaming von Audio- und Videodaten ist von jedem OP aus möglich, so dass die Assistenten zu Schulungszwecken außerhalb des OPs zuschauen und ein Spezialist während der Operation eine Fernkonsultation durchführen kann. Es ist auch möglich, Bilder von OP zu OP zu senden oder zu streamen. Es besteht eine Verbindung zu allen unseren endoskopischen Geräten, es gibt Übersichtskameras und eine Verbindung zu Röntgengeräten für Live-Röntgenbilder." Jede Quelle kann damit sichtbar gemacht werden, ebenso wie Fotos, CT- und MRT-Scans aus der Patientenakte. "Das Multimedia-System ist über einen Server mit unserem Qualitätsinformationssystem verbunden. Bestimmte 'kritische Bilder', wie z.B. bei Gallenblasenoperationen das Clipping, müssen aufgezeichnet und mit der Akte verknüpft werden." Vom zentralen Kontrollstudio aus können alle Operationen überwacht werden. Wenn es in Betrieb ist, wird es von einem Leiter mit IT-Hintergrund besetzt. "Es ist eine Art Fernsehstudio, von dem aus Übertragungen zu Konferenzen oder anderen Kliniken im Ausland gemacht werden können." Gonlag nennt nur einige Beispiele. "Es gibt eine sorgfältige Beratung über die Möglichkeiten, zumindest die technischen Mittel sind jetzt vorhanden. Wir zeichnen am Erasmus MC nicht alle Operationen standardmäßig auf, und die Bilder, die nicht in der Patientenakte landen, werden nach zwei Monaten vernichtet. Sicher ist, dass wir jetzt Bilder zentral im OP verwenden und abrufen und neue Bildinformationen auf einem Server zur späteren Überprüfung speichern können. Wir haben dieses System in Zusammenarbeit mit den oben genannten Parteien maßgeschneidert: eine benutzerfreundliche Lösung für alle OPs."