Am Freitag, den 7. Juni 2024, verwandelt sich das BMCC in Brügge in das Epizentrum der Innovation und des Fortschritts in der Gesundheitstechnologie. Die Messe ZORG.tech mit dem zentralen Thema "Techniker oder Detektiv? - Die Zukunft der Fehlererkennung" brachte Fachleute des Gesundheitswesens einen halben Tag lang zu informativen Vorträgen zusammen, während der Rest des Tages Gelegenheit bot, viele der faszinierenden Ausstellungsstände zu besuchen. Der Tag markierte nicht nur einen Höhepunkt des technologischen Fortschritts, insbesondere der KI, sondern auch das 50-jährige Bestehen von ZORG.tech, ein Meilenstein, der mit gebührendem Stolz gefeiert wurde.
Ab dem Empfang mit Frühstücksbuffet um 8.30 Uhr in der stilvollen Eingangshalle des BMCC strömten die Besucher herbei, bereit, sich mit den neuesten Methoden und Technologien für den Gesundheitssektor zu befassen. Das Format der Konferenz zielte darauf ab, die Teilnehmer zu inspirieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um die Herausforderungen von morgen zu meistern.
Johan D'Eer, Direktor Allgemeine Dienste MKL für das Rehabilitationskrankenhaus RevArte: "Das Besondere an dieser Messe ist, dass es sich um eine reine Peer-to-Peer-Messe handelt. Im Gegensatz zu anderen Messen wird hier streng darauf geachtet, dass nur Stakeholder - Führungskräfte, Management usw. - eingeladen werden. Auch für die Messestände selbst gibt es strenge Regeln, sonst ist man beim nächsten Mal nicht mehr dabei. Hier kennt also jeder jeden, und es ist die ideale Möglichkeit, sich jedes Jahr abzustimmen und voneinander zu lernen. Die Jahresmesse der ZORG.tech - dem ehemaligen VTDV (Verband Technischer Leiter von Pflegeeinrichtungen) - ist daher jedes Mal akribisch und perfekt organisiert. Ein frischer Wind, wenn man dies mit der Flut von verwandten Messen in allen möglichen Bereichen vergleicht. Jeder kommt gerne hierher und es gibt immer viel zu lernen - durch Vorträge. So gut wie alle Führungskräfte der Branche sind dabei. Jedes Jahr wieder. Ein großer Erfolg!"
Im ersten Teil des Tages wurden zahlreiche Vorträge von Experten gehalten, die ihre Ansichten über die Entwicklung der Fehlererkennung im Gesundheitswesen mitteilten. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, modernste Techniken kennenzulernen und zu erfahren, wie sie diese in ihrer eigenen Praxis anwenden können. Es war eine einzigartige Gelegenheit, nicht nur von den Besten der Branche zu lernen, sondern auch Kontakte zu Gleichgesinnten und führenden Unternehmen der Branche zu knüpfen.
Eröffnet wurde der Tag von Erik Van De Wauwer, dem Präsidenten von ZORG.tech, der mit Stolz einen kurzen Überblick darüber gab, was ZORG.tech ausmacht und wofür der Verband steht. Das 50-jährige Jubiläum ist also eine nicht zu unterschätzende Leistung. Besonders wenn man weiß, dass dies bereits die 33. Veranstaltung war. Den halben Tag über wurden daher regelmäßig einige Schlüsselfiguren des Vereins geehrt. Natürlich durfte auch eine Rede des derzeitigen Bürgermeisters von Brügge, Dirk De fauw, nicht fehlen. Der Bürgermeister brachte seinen Stolz darüber zum Ausdruck, dass der Veranstaltungsort, das nagelneue Ausstellungs-, Tagungs- und Kongresszentrum Brügge (BMCC), für dieses Jubiläum und die begleitende Fachmesse gewählt wurde.
Hans Similon, Geschäftsführer von Citymesh, eröffnete die Debatten mit einer faszinierenden Präsentation über das bahnbrechende "Drone in a Box"-Konzept. Dieses innovative System positioniert Drohnen an strategischen Standorten, die innerhalb von 90 Sekunden einsatzbereit sind und Notfalldienste unterstützen. In absehbarer Zeit sollen 70 Drohnen einsatzbereit sein, wobei bis zu 40 Drohnenpiloten in Bereitschaft stehen. Dies bietet ein enormes Potenzial für ein schnelles Eingreifen in verschiedenen Szenarien, z. B. bei der Suche nach vermissten Personen, der Überwachung des Geländes gegen Eindringlinge und der Durchführung von Inspektionen nach Schäden. Similon stellte mehrere interessante Fälle vor, in denen diese Technologie bereits eingesetzt wird oder eingesetzt werden kann. Er schloss seinen Vortrag mit einer Live-Demonstration der einsatzfähigen Drohne in Zedelgem.
Nach einer kurzen Videobotschaft von Hilde Crevits, der stellvertretenden Ministerpräsidentin der flämischen Regierung, kam Pablo Annys, Beigeordneter für soziale Angelegenheiten in Brügge, vorbei, um die Preise für drei soziale Projekte zu überreichen. Der dritte Preis ging an De Blauwe Lelie, einen Wohlfahrtsverband, der eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung organisiert, und zwar mit dem Projekt "Giveaway-Schrank" für jede Aufnahmestelle. Der zweite Preis ging an das Gartenprojekt des WZC De Vliedberg, bei dem ein Gemüsegarten und ein Gewächshaus, ein Ruheraum und ein Petanque-Platz angelegt wurden. Der erste Preis ging an De Vleugels, ein Kompetenz- und Unterstützungszentrum für Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung. Alle Gewinner wurden verdientermaßen geehrt.
Zum Abschluss des ersten Teils erläuterte Thomas Feys, Berater für Gebäudetechnik bei VIPA (Flämischer Infrastrukturfonds für persönliche Pflege), die Vorteile kostenloser Energieaudits. VIPA subventioniert die Realisierung einer nachhaltigen, zugänglichen und erschwinglichen Gesundheitsinfrastruktur. Die Zuschüsse dienen dazu, neue Gebäude zu errichten oder bestehende Gebäude langfristig in einen funktionalen und gebäudetechnischen Zustand zu bringen. Kurzum, ein mehr als wertvoller Partner für den Sektor.
Im zweiten Teil des Vormittags kamen einige Supertechies zu Wort. Matthias Strobbe vom IDLab (imec-UGent) erklärte die Leistungsfähigkeit von KI-Techniken bei der Erkennung von Mustern und Anomalien in großen Datensätzen. Er zeigte, wie verschiedene KI-Techniken dazu beitragen können, Probleme in Gebäudesystemen zu erkennen und zu klassifizieren, und veranschaulichte dies anhand eines realen Falles aus seinem eigenen Bürogebäude. Er betonte auch die Bedeutung der Interoperabilität bzw. der nahtlosen Integration von Daten aus verschiedenen Systemen (BMS, IoT, BIM usw.) und Lieferanten.
Joachim Vleminckx, Gründer und Co-CEO des vielversprechenden Startups Enersee, konzentrierte sich in seinem spannenden Vortrag auf angewandte KI im Energiesektor. Er erläuterte, wie spezialisierte KI- und Machine-Learning-Algorithmen verborgene Muster in Energiedaten aufdecken können, z. B. kleine Schwankungen oder Störungen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Diese Technologien helfen Energie- und Gebäudemanagern, Energieverschwendung, Wasserverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig wertvolle Zeit zu sparen. Das Publikum hörte aufmerksam zu und hatte viele praktische Fragen an die beiden Herren.
Nach einem leckeren Essen - dem Walking Dinner - konnten alle Teilnehmer die Ausstellungsstände besuchen. Die Anbieter boten eine spannende Mischung aus Vorführungen und Präsentationen, bei denen die neuesten Technologien im Gesundheitssektor vorgestellt wurden. Der Tag endete mit einem Networking-Drink, bei dem die Besucher die Gelegenheit hatten, sich in einem informellen Rahmen zu unterhalten und Ideen auszutauschen. Die positive Energie und die vielen wertvollen Einblicke machten deutlich, dass ZORG.tech auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Gesundheitstechnologie spielen wird. Kurzum: Die ZORG.tech 2024 war ein großer Erfolg und hat einmal mehr Maßstäbe gesetzt, was eine Gesundheitstechnologiemesse sein kann: ein Ort, an dem Wissen, Innovation und Netzwerke zusammenkommen, um das Gesundheitswesen von morgen zu gestalten.