Auf dem Gelände des North Heart Mary Hospital finden derzeit zwei wichtige Bauprojekte statt. Es wird ein neues Rehabilitations- und MS-Zentrum gebaut und parallel dazu wird das Krankenhaus um ein neues chirurgisches Tageszentrum erweitert. Gleichzeitig darf die Versorgung im bestehenden Marienkrankenhaus nicht unterbrochen werden. Kurzum, ein Projekt voller Herausforderungen. Wir sprechen mit Dirk Van Gorp, Leiter der Facility Services bei Noorderhart.
Das neue Noorderhart entstand durch die Zusammenlegung des bestehenden Maria Hospitals und des Rehabilitations- und MS-Zentrums in Pelt. "Beide Standorte liegen 5 Kilometer voneinander entfernt und sind nun am Standort des Maria-Hospitals zusammengelegt", erklärt Van Gorp. "Der Grund dafür war die veraltete Infrastruktur des Rehabilitations- und MS-Zentrums. Das Zentrum wurde in den 1970er Jahren gebaut und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ein Ersatzneubau kam eigentlich nicht in Frage. Es erwies sich als viel interessanter, es mit dem Marienkrankenhaus zusammenzulegen, so dass wir den Patienten eine umfassende Betreuung an einem Ort bieten können. Krankenhausaufnahme und Rehabilitation werden bald besser zueinander passen." Das Krankenhaus Maria wiederum benötigte zusätzlichen Platz für die wachsende Zahl von Tagesbehandlungen. So wurde gleichzeitig der Bau eines chirurgischen Tageszentrums geplant.
Obwohl es sich um zwei separate Bauprojekte handelt, wurden sie parallel als ein Auftrag ausgeschrieben. Eine bewusste Entscheidung, so Van Gorp. "Die beiden Gebäude grenzen auf der Rückseite an das Krankenhaus Maria und aneinander. Es ist bautechnisch nicht machbar, die Projekte auseinander zu ziehen. Wir werden auch die Technik und den Ausbau als eine Einheit ausschreiben. Was den Rohbau betrifft, so laufen die Projekte seit November 2023 und sollen bis Mitte 2025 wind- und wasserdicht sein. Anschließend wird die Technik installiert und mit den Ausbauarbeiten begonnen, so dass das gesamte Projekt Ende 2026 oder Anfang 2027 in Betrieb genommen werden kann. Die Bauarbeiten schreiten gut voran. Im Rehabilitations- und MS-Zentrum wurden bereits mehrere Wände betoniert, im chirurgischen Tageszentrum hat das Bauunternehmen mit dem Aushub der Fundamente begonnen. Da das neue Gebäude direkt an das bestehende Krankenhaus angrenzt, wurden in der Vorbereitungsphase bereits viele Versorgungsleitungen umverlegt. Zu dieser Phase gehörte auch die Erweiterung des Parkplatzes um 295 Stellplätze. Diese sind bereits seit Anfang April in Betrieb.
Van Gorp zufolge ist das Projekt mit vielen Herausforderungen verbunden. "Das fängt schon damit an, dass zwei Organisationen zusammengelegt werden sollen. Auch auf technischer Ebene ergeben sich daraus die notwendigen Herausforderungen, um das neue Gebäude mit dem bestehenden zu verbinden. Außerdem werden viele Nachhaltigkeitselemente in die Gebäude eingebaut. Das macht die Sache technisch recht komplex. Zum Beispiel wird das neue Gebäude bald CO2-neutral betrieben werden. Das bedeutet also Wärme-/Kältespeicherung im Boden, PV-Paneele auf dem Dach und Rückgewinnung von Regenwasser für die Toilettenspülung." Van Gorp sagt, dass sogar eine Windturbine auf dem Gelände in Erwägung gezogen wurde, die sich jedoch aufgrund des Standorts in der Nähe eines Wohngebiets und der Höhenbeschränkungen letztlich als nicht realisierbar erwies. Dies war der Effizienz nicht zuträglich.
Direkt hinter dem bestehenden Krankenhaus wird das chirurgische Tageszentrum mit vier Operationssälen und einem Raum für die Rehabilitation des Bewegungsapparates und des Herzens gebaut. Das Gebäude wird auch eine psychiatrische Tagesklinik, ein Schmerzzentrum und das Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie beherbergen. Das Rehabilitations- und MS-Zentrum wird etwas weiter oben auf dem Gelände liegen, aber natürlich über einen Verbindungsgang vom Krankenhaus aus erreichbar sein, an dem sich auch ein neues Bistro befinden wird. "Die Herausforderung bei der Planung bestand vor allem darin, die Gebäude miteinander zu verbinden, ohne dass es zu einem Labyrinth wird", sagt Van Gorp. "Und wir glauben, dass uns dies gelungen ist. Für Besucher und Patienten wird es bald sehr klar sein, wie sie die verschiedenen Teile des Gebäudes erreichen können. Der 'Wegfindung' wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet. Von der Eingangshalle aus kann man entweder direkt zum Rehabilitations- und MS-Zentrum oder zum chirurgischen Tageszentrum gehen und landet jeweils in der Mitte dieser Gebäude. Auch die interne Logistik ist auf der Minus-1-Ebene vom Patientenverkehr getrennt."
Typisch für das Rehabilitations- und MS-Zentrum sind die beiden großen Innengärten. "Auf diese Weise können die Patienten in einer sicheren Umgebung trotzdem die Natur genießen", erklärt Van Gorp. "Er sorgt auch dafür, dass man von der Pflegestation aus einen optimalen Blick auf die Flure hat. Nützlich für Nachtschichten, da die Beleuchtung anwesenheitsabhängig gesteuert wird. Außerdem ist das Gebäude für die Rehabilitanden mit wenigen Hindernissen zu erreichen. Sie müssen zum Beispiel keine Aufzüge benutzen. Ambulante Patienten, die von außen kommen, haben über einen separaten Eingang direkten Zugang zur großen Reha-Halle. Die Rehabilitationshalle ist zudem mit Sheddächern ausgestattet, die auf der Nordseite angeordnet sind. Dadurch fällt viel Tageslicht ein, und die Heizung wird auf ein Minimum reduziert. Alles in allem also ein gut durchdachter Entwurf, der in Bezug auf den Rohbau ziemlich traditionell ausgeführt wird. "Wir sind der Meinung, dass eine Betonkonstruktion mit Verblendmauerwerk eine zukunftssichere Wahl ist. Sie bietet eine sehr lange Lebensdauer. Hinzu kommt, dass wir große Spannweiten gewählt haben, so dass wir in Bezug auf die Gestaltung und die Ausfachung langfristig recht flexibel sind."
Mit dem Bau des Rehabilitations- und MS-Zentrums und des neuen chirurgischen Tageszentrums wird das Nordherz um 23.000 m2 auf 57.000 m2 wachsen. "Wir glauben, dass wir mit dieser Erweiterung und Zusammenlegung die Gesundheitsinfrastruktur in Nord-Limburg deutlich stärken".
Kunde und Gesundheitsdienstleister:
Noorderhart VZW
Architekt:
M4 Architekten und Ingenieure aus Wetteren
Stabilität der Ingenieure:
Studiebureau De Klerck engineering aus Brügge
Auftragnehmer:
TM Vanderstraeten-Houben
Berater für Installationen:
Studiebureau De Klerck engineering aus Brügge
Gesamtfläche des Gebäudes:
23.000 m²
Bauzeit:
- Auswahl des Architekten: 2020
- Beginn des Neubaus: November 2023
- Fertigstellung geschlossener Rohbau: Juli 2025
- Geplante Inbetriebnahme: Januar 2027
Kapazität:
- insgesamt: 120 Betten für Rehabilitation und MS
- 4 Operationssäle mit tageschirurgischem Aufenthalt
- verschiedene Tagesbehandlungsangebote