Zu Beginn dieses Jahres wurde ein neues spezialisiertes geriatrisches Behandlungszentrum eröffnet: Sonnevanck in Hillegom. In einem lebhaften Gespräch berichten der Architekt Harry Nanninga von HJK architects, die Bauleiterin Marloes Eelman und der Projektleiter Tjeerd de Vries, beide von Zorgbalans, über ihre Rolle bei der Planung, Realisierung und Inbetriebnahme des brandneuen Behandlungszentrums für ältere Menschen mit intensivem Pflegebedarf.
Mit Sonnevanck verfügt die Altenpflegeorganisation Zorgbalans nun über einen Standort, an dem eine hochspezialisierte Behandlung in einer sicheren und familiären Umgebung möglich ist. Eelman: "In diesem Fall handelt es sich um Menschen mit einer Form von Demenz und sehr schwerem Problemverhalten (D-ZEP). Ziel ist es, die Klienten so weit zu stabilisieren, dass sie in ein anderes geeignetes Wohnumfeld (um)ziehen können. Es gibt Platz für kurzfristige (Krisen-)Aufnahmen, aber auch für Menschen, die von einem längeren Aufenthalt profitieren würden". Sonnevanck ist auch ein vorgesehenes regionales Kompetenzzentrum (REC). "Wir sind an das nationale D-ZEP-Netzwerk angeschlossen. Wir tauschen Fachwissen aus, beteiligen uns an der (wissenschaftlichen) Forschung und arbeiten nach dem landesweit entwickelten Pflegeprogramm", erklärt Eelman.
HJK Architekten wurde mit dem Entwurf beauftragt. Nanninga: "Wir arbeiten für mehrere Pflegeeinrichtungen, jede mit ihren eigenen Vorstellungen und Anforderungen. Wir nehmen diese gründlich auf und tauschen unsere Erfahrungen als Sparringspartner aus. Auf der Grundlage der Ergebnisse entwerfen wir dann einen Entwurf. Im Falle der Zielgruppe, für die Sonnevanck gedacht ist, musste der Entwurf die Innenwelt in den Mittelpunkt stellen. Das sieht man nicht sehr oft. Wir haben uns an drei Grundprinzipien orientiert: Es muss wohnlich, praktikabel (sicher) und störanfällig sein, mit anderen Worten: störanfällig und leicht zu reinigen." Ein Schlüsselthema bei der Gestaltung war auch: sicheres Wohnen mit einem Gefühl von Freiheit. "Da sich das Leben der Kunden hauptsächlich in Innenräumen abspielt, wollte ich, dass es ein Energieraum ist. Ein schöner Ort, an dem man immer herumlaufen kann, immer in Richtung Licht und ohne Sackgassen." De Vries fügt hinzu: "Menschen mit Demenz wollen oft 'nach Hause' gehen. Um diesen Anreiz zu minimieren, ist zum Beispiel der Eingang zur Wohngruppe in den Innenraum integriert und nicht als solcher sichtbar. Diese Endlosbauweise bedeutet auch, dass es immer zwei Ausgänge gibt, egal in welchem Raum man sich befindet. Sollte es zu einer angespannten Situation kommen, gibt es immer einen Weg, um schnell zu entkommen oder zusätzliche Hilfe zu bekommen."
Das Gebäude ist völlig gasfrei, verfügt über drei Etagen mit 48 Studios mit eigenem Bad und ist in sechs Wohngruppen unterteilt. In Bezug auf Licht und Erlebnis wurde eine Reihe von cleveren Anwendungen gemacht. "Die Wohnräume sind weitläufig und liegen an der Außenseite des Gebäudes, mit Fenstern zum Boden und Blick auf die schönen Zwiebelfelder. Sogar das Herz des Gebäudes, in dem sich die Küche, der doppelte Aufzug und die Arbeitsräume befinden, fängt durch Hohlräume und Lichtschächte, die bis zum Dach reichen, Tageslicht ein", sagt Nanninga. "Jedes Wohngeschoss hat eine große Terrasse oder einen Balkon, um das Gefühl von Freiheit zu erleben. Hier ist eine sichere Abschirmung notwendig. Durch Glas, Gitter und vertikale Holzprofile wird das Raumgefühl so weit wie möglich aufrechterhalten. Im Erdgeschoss gibt es einen Zugang zu einem großen, ebenfalls abgeschirmten Innenhofgarten".
Es wurden natürliche Farben und Materialien gewählt. "Um Frieden und Einheit zu schaffen", erklärt Nanninga. "Jedes Stockwerk hat seine eigene Farbpalette, die auf dem gebäudehohen Bild einer Baumreihe basiert, die von den Fluren aller Stockwerke aus zu sehen ist." Eelman: "Was mir an der Gestaltung gefällt, ist, dass wir es dem Kunden so angenehm wie möglich machen können. Wir können den Zustand unserer Klienten nicht ändern, aber wir können die Dinge um die Person herum verändern, so dass sie zum Beispiel weniger wütend oder ängstlich ist. Im und um das zentrale Wohnzimmer gibt es zum Beispiel Stühle mit schalldämpfenden Abdeckungen und separate Sitzbereiche, in die sich die Menschen zurückziehen können und trotzdem Teil der Gruppe bleiben. Wir schauen uns an, was jeder einzelne Klient braucht.
Beim Rundgang fällt auf, wie sorgfältig und manchmal unauffällig für Sicherheit gesorgt wird. De Vries: "Alle Etagen sind barrierefrei, alle Türen integriert. Der Feueralarm kann nur mit einem elektronischen Schlüssel ausgelöst werden. Steckdosen sind strategisch platziert, im Bad sogar hinter der Tür des Badezimmerschranks. Wir machen auch eine Legionellenkontrolle. Die Fenster in den Studios sind nicht außen, sondern innen mit einem Fallschutz versehen, so dass das Fenster nur leicht geöffnet werden kann. Die Küche hat eine 1,30 Meter hohe Theke mit Glasschutz. Das erlaubt den Kontakt, verhindert aber, dass die Kunden zum Beispiel heiße Pfannen berühren. Moderne Techniken wie Türentriegelung, Baken, Detektion und Alarme sind miteinander verbunden. "Die Kunden müssen keine Erkennung tragen", fährt De Vries fort. "Das können andere Systeme übernehmen, zum Beispiel eine KI-basierte Personenerkennung. Die Mitarbeiter tragen übrigens einen Alarm am Handgelenk und ein Telefon. So können sie jederzeit Hilfe rufen."
Rückblickend auf den gesamten Prozess ist sich das Trio in einem Punkt mehr als einig. Eelman: "Jeder Schritt und jede Entscheidung basierte darauf, was das Beste für unsere Kunden und Mitarbeiter ist. Mit vereinten Kräften sind wir dahin gekommen, wo wir heute sind. Die letzten Punkte werden gerade fertiggestellt und wir haben bereits die ersten Kunden begrüßt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team, um die beste maßgeschneiderte Betreuung zu bieten."