Reaktion auf Trends im Gesundheitswesen
Das Jessa-Krankenhaus will seine drei bestehenden Pflegestandorte in einen neuen Pflegepark auf dem Salvator-Plus-Gelände in Hasselt verlegen. Nach der Bekanntgabe des siegreichen Wettbewerbsentwurfs im März 2021 blieb es lange Zeit ruhig um die Baupläne, aber es kommt Bewegung in die Sache.
"Hinter den Kulissen haben wir sehr hart gearbeitet, um einen unterstützten Vorentwurf zu erstellen", sagt Generaldirektor Dr. Yves Breysem. "Das Layout des gesamten Geländes ist weitgehend skizziert. Der autofreie Park, der das Krankenhaus umschließt, ist ein Blickfang und ein absoluter Mehrwert für Hasselt. In den kommenden Monaten wird der Entwurf des Krankenhauses weiter verfeinert werden".
Das gesamte Gelände ist 20 Hektar groß. Der Masterplan sieht einen Bereich für den Bau eines Bildungscampus vor. Dieser wird es ermöglichen, die Ausbildung im Gesundheitswesen in der Nähe des neuen Krankenhauses zu organisieren. Für einen Teil des Geländes liegen noch keine konkreten Pläne vor. Mit der Zeit könnte Jessa dort expandieren.
Die Baustelle befindet sich entlang des Stadtrings von Hasselt und der Autobahn E313. Das Entwurfsteam platziert das neue Krankenhaus auf der Südseite des Geländes und verwandelt es in einen städtischen Randpark, als möglichen Teil eines grün-blauen Erholungsnetzes. Eine landschaftlich gestaltete Unterführung für Radfahrer und Fußgänger unter dem Luikersteenweg spielt eine wichtige Rolle bei der Verbindung des neuen Krankenhauses mit der Stadt und der Landschaft. Der Wald ist ein zentrales Element des Pflege- und Stadtparks.
Der bestehende Bach wird erhalten bleiben und im Rahmen eines integrierten und nachhaltigen Wassersystems intelligenter genutzt werden. Indem das Gebiet für die Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser besser geeignet ist, wird das Gelände auch zur Lösung des Problems der Austrocknung in Flandern beitragen. Der Park wird über Wasserspiele, kleine Fußwege, eine Liegewiese und in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses über einen ruhigen Schattengarten verfügen. Der 'Schlossgarten' des ehemaligen Schlosses 't Hollandt wird unter Wahrung seines ursprünglichen Charakters erhalten bleiben. An der Autobahnseite kündigt das Hochhaus die Stadt an. Auf der Parkseite wird das Gebäude in der Größenordnung des Parks konzipiert. Die "harten" Verkehrsteilnehmer werden über den zu erweiternden Wirtschaftsweg an der E313, der an den zentralen Empfangsbereich anschließt, um das Gelände herum zum Hauptparkplatz geführt.
Das Krankenhaus wird aus drei Ebenen bestehen, die nach Pflegetypen gegliedert sind. Das 18-stöckige Turmgebäude ist für Patienten gedacht, die nur für kurze Zeit oder sehr akut in das Krankenhaus aufgenommen werden, z. B. in der Geburtshilfe, der Intensivmedizin, der inneren Medizin oder der Chirurgie. Der horizontale "Parkflügel" ist für Patienten gedacht, die längere Zeit oder sehr häufig im Krankenhaus bleiben müssen, wie in der Geriatrie, der Palliativmedizin, der (Kinder-)Psychiatrie, der Rehabilitation, dem Onkologiezentrum oder der Dialyse. Der dritte Teil, der medizinisch-technische "Sockel", bildet ein Scharnier zwischen den beiden Flügeln und dient Patienten, die eine dringende Versorgung benötigen, wie in der Abteilung für medizinische Bildgebung und im Operationssaal. Eine zentrale Halle verbindet die drei Ebenen miteinander.
"Der Entwurf ermöglicht eine große Flexibilität, sowohl auf der Ebene der Zimmer als auch auf der Ebene ganzer Abteilungen", sagt der medizinische Direktor Dr. Jos Vandekerkhof. "Unter anderem aufgrund der Digitalisierung wird das Krankenhaus in Zukunft ein Ort sein, den man deutlich häufiger, aber für kürzere Zeit besucht. Die Verkleinerung eines Angebots und die Erweiterung eines anderen ist bei diesem Entwurf dank der optimalen Austauschbarkeit der verfügbaren Räume relativ einfach. Der Entwurf berücksichtigt künftige Entwicklungen im Gesundheitswesen, wobei die vorgesehene Zahl der Krankenhausbetten kleiner sein wird als heute. Jeder Trend schlägt sich in der Gestaltung nieder. So wird es zum Beispiel Kombinationsstationen geben, in denen wir eine geriatrische Abteilung mit einer Reihe von Hospitalisierungsstationen verbinden. Es wird auch mehr Platz für die Rehabilitation und eine integrierte hausärztliche Ambulanz geben, und der Entwurf sieht mehr Plätze in der Tagesklinik vor."
Die Baukosten werden auf 500 Mio. EUR (ohne MwSt.) veranschlagt und sollen mit Eigenmitteln, Darlehen, staatlichen Zuschüssen und einem vom medizinischen Korps eingerichteten Baufonds finanziert werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2031 geplant.