Das Medizinische Zentrum Leeuwarden (MCL) und das Krankenhaus Tjongerschans haben beschlossen, die geplante Fusion, die ursprünglich für den 1. Januar 2024 vorgesehen war, auf den 1. Januar 2025 zu verschieben. Der Fusionsprozess zwischen MCL und Tjongerschans ist ein ehrgeiziges und zugleich komplexes Unterfangen. Es wird ausreichend Zeit und Raum benötigt, um alle Schritte sorgfältig durchzuführen. Die Krankenhäuser haben festgestellt, dass die zuvor vereinbarten Zeitpläne für die Fusion zu ehrgeizig sind, weshalb sie nun auf den 1. Januar 2025 hinarbeiten.
Der Grund für den Zusammenschluss von MCL und Tjongerschans liegt in einer Reihe von großen Herausforderungen. Die Nachfrage nach Pflegeleistungen steigt rapide an, weil es immer mehr ältere Menschen gibt. Gleichzeitig nehmen die Behandlungsmöglichkeiten aufgrund technologischer Entwicklungen und - oft - teurer Medikamente zu. All dies führt zu einem raschen Anstieg der Gesundheitskosten. Hinzu kommt, dass es immer weniger Menschen gibt, die die Arbeit erledigen können, so dass bereits jetzt ein zunehmender Personalmangel besteht. Dies setzt die Gesundheitsversorgung stark unter Druck. Durch den Zusammenschluss können beide Krankenhäuser die vorhandenen Kapazitäten für die Versorgung besser nutzen und gemeinsam in neue Technologien investieren. Beide Einrichtungen sind bereits Teil desselben Konzerns, Zorgpartners Friesland, so dass eine Fusion ein logischer Schritt ist.
Mitte Juni 2023 haben die Direktoren der vier friesischen Krankenhäuser MCL, Tjongerschans, Antonius und Nij Smellinghe zusammen mit den Krankenversicherern De Friesland, Zilveren Kruis und der Genossenschaft VGZ das bevorzugte Szenario mit drei statt vier Krankenhäusern vorgestellt. Dieses Szenario beschreibt die künftige Gesundheitsversorgung in Friesland mit einem klinischen Spitzenkrankenhaus in Leeuwarden, Nij Smellinghe in Drachten und einem neu zu bauenden Krankenhaus in Joure, in dem die Krankenhausstandorte von Antonius und Tjongerschans dann aufgehen würden. Dies ist ein langfristiger Plan, dessen Durchführbarkeit in der nächsten Zeit weiter untersucht wird. Seine Verwirklichung wird sicherlich bis 2030 und darüber hinaus dauern. Angesichts der großen Herausforderungen, denen sich die Krankenhausversorgung bereits jetzt gegenübersieht, wollen Tjongerschans und MCL zunächst fusionieren.