Das Gesundheitswesen befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Das Elisabeth-TweeSteden-Krankenhaus (ETZ) hat in den vergangenen Jahrzehnten bereits viel in den ETZ-Elisabeth-Standort in Tilburg investiert, legt aber mit Blick auf die Zukunft noch einen drauf. Denn bis spätestens 2050 soll an diesem Standort ein komplett neues Krankenhaus entstehen. Nach den Sommerferien dieses Jahres wird das Baukonsortium Hurks - ULC Installatietechniek mit dem Bau eines Akutzentrums und eines neuen Klinikgebäudes beginnen. Gemeinsam mit der ETZ-Immobilienabteilung werfen wir einen Blick auf die Pläne und diskutieren die wichtigsten Herausforderungen und bereits erreichten Meilensteine.
Das ETZ Elisabeth-Gelände am Hilvarenbeekseweg in Tilburg wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren vollständig saniert, wobei die derzeitigen Gebäude abgerissen werden. Dies wird in mehreren Phasen geschehen. Wenn die erste Phase im Jahr 2027 abgeschlossen ist, wird die gesamte Notfallversorgung und klinische Betreuung von diesem Standort aus erfolgen. Das derzeitige Gebäude stammt aus dem Jahr 1982 und ist nicht geeignet, um auch in Zukunft eine angemessene Versorgung zu gewährleisten. Dennoch hat das Gebäude noch einen Buchwert und kann technisch gesehen noch einige Jahre genutzt werden. Dies und die Tatsache, dass sich das Gesundheitswesen stark verändert, haben dazu geführt, dass ETZ den Ersatzbau in mehreren Phasen plant. Die Pläne sind Teil des Masterplans Gesundheitswesen, eines umfassenden, modularen und flexiblen Masterplans, der über das ETZ selbst hinausgeht. Auch die umliegenden Einrichtungen wie Libra Rehabilitation & Audiologie, das Bildungszentrum Leijpark, De Wever und der regionale Krankentransport fallen in dieses Plangebiet.
Die erste Phase des Neubaus umfasst eine Gesamtfläche von rund 35.000 Quadratmetern und beinhaltet neben der ersten Turmklinik mehrere wesentliche Einrichtungen, darunter ein Akutzentrum für die Notfallversorgung und eine hausärztliche Notaufnahme, einen Notfallplatz, Operationssäle, eine Intensivstation, Eingriffsräume für Kardiologie und Radiologie sowie Verbindungsgänge zum bestehenden Krankenhaus. "In der vergangenen Zeit haben wir eine Reihe von wichtigen Meilensteinen erreicht", sagt Wessel Griffioen, Baudirektor/Manager Property & New Construction des Elisabeth-TweeSteden-Krankenhauses. "So haben wir zum Beispiel auf der Grundlage eines fertigen endgültigen Entwurfs diese erste Phase im Jahr 2023 ausgeschrieben, die Finanzierung durch ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank und der Bank Nederlandse Gemeenten sichergestellt und die erforderlichen Grundstückstransaktionen mit den umliegenden Organisationen getätigt. Man kann sich das als eine Art Flurbereinigung vorstellen, bei der man sich gegenseitig beim Bauen und Expandieren hilft. So hat beispielsweise das Bildungszentrum Leijpark bereits mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes auf einem Teil unseres Besucherparkplatzes begonnen, und wir werden möglicherweise den alten Standort des Bildungszentrums übernehmen."
Nach einem umfangreichen Auswahlverfahren, bei dem neben dem Preis auch Entwurfsoptimierungen, Verbesserungsvorschläge und Risikoanalysen wichtige Gewichtungsfaktoren waren, wurde das Projekt im April 2024 an die Kombination Hurks - ULC Installatietechniek vergeben. "Wir arbeiten jetzt intensiv mit dem Ausführungskonsortium, dem Architekten, den technischen Beratern und dem Landschaftsarchitekten an der Fertigstellung des technischen Entwurfs, damit wir nach dem Sommer mit dem Bau beginnen können", sagt Marc Koster, Leiter des Immobilienprogramms des Elisabeth-TweeSteden-Krankenhauses. "Parallel dazu wird das Gelände gerodet und an den erforderlichen Stellen für den Bau vorbereitet. Um mehr Platz für die Bauarbeiten zu schaffen, wurde eine neue Parkplatzpolitik eingeführt. Mitarbeiter, die im Umkreis von 10 Kilometern wohnen, dürfen nicht mehr auf der Baustelle parken und werden gebeten, aus der Ferne zu parken oder mit anderen Verkehrsmitteln zu kommen. Auf diese Weise gibt es genügend Parkplätze für Besucher und für die Mitarbeiter der Abend- und Nachtschichten.
Mit dem neuen Gebäude wird ETZ die Akut- und Klinikversorgung in der Region konzentrieren. Um das Bauprogramm in die richtige Richtung zu lenken, wurden laut Griffioen drei Säulen definiert. "Erstens, die Realisierung des neuen Gebäudes, aber gleichzeitig die Verlagerung von Funktionen innerhalb des bestehenden Gebäudes. Eine Reihe von Funktionen aus anderen Standorten wird demnächst nach ETZ Elisabeth umziehen. Die zweite Säule konzentriert sich auf die Zusammenarbeit. Die Abläufe werden anders organisiert, es wird neue Systeme und Geräte und neue Funktionen geben. Unsere Mitarbeiter werden in der neuen Umgebung bald anders arbeiten und mit anderen Parteien zusammenarbeiten. Wir hatten an diesem Standort noch keinen Hausarztposten und keinen Notfallplatz. Die dritte Säule schließlich ist die Einrichtung, der Einzug und der Auszug. Auch hier kann man nicht früh genug beginnen, damit die neue Umgebung so schnell wie möglich einsatzbereit ist. Alle drei Säulen zusammen werden zu einer Inbetriebnahme in der ersten Hälfte des Jahres 2027 führen. Die Fertigstellung ist im Übrigen für November 2026 geplant.
So weit ist es noch lange nicht. Denn der Bau muss erst noch beginnen. Doch einige Meilensteine sind bereits erreicht. "Wir haben es hier mit einer komplexen Umgebung zu tun, denn wir bauen mitten im Überschwemmungsgebiet der Nieuwe Leij, dem heutigen Park", erklärt Koster. "Der Bach fließt von der A58 zum Wilhelmina-Kanal und durchquert unser Grundstück. Ursprünglich hatten wir im Rahmen des Masterplans geprüft, ob wir den Bach umleiten könnten, aber das wurde wegen der Gefahr von kontaminiertem Boden verworfen. Das würde die Aufgabe noch komplexer machen. Nach intensiver Beratung mit dem Wasserverband De Dommel und der Gemeinde Tilburg wurde beschlossen, einen Teil der Speicherkapazität des Überschwemmungsgebiets durch eine Neuprofilierung der Ufer der Nieuwe Leij auszugleichen.
Apropos Wasser: Das neue Gebäude wird die Sammlung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück gefährden. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat die ETZ eine Übergangslösung für das Rückhaltebecken im angrenzenden Park gefunden. Koster: "Wenn in 20 bis 30 Jahren das neue Krankenhaus realisiert ist, wird in der Mitte eine freie Zone mit Wadis entstehen, in denen das Regenwasser aufgefangen werden kann. Zu diesem endgültigen Bild gehören dann auch drei Brücken über die Nieuwe Leij, die es bestimmten Zielarten erleichtern sollen, mit der Strömung unter den Brücken hindurch zu wandern. Schließlich ist die Nieuwe Leij eine ökologische Verbindungszone zwischen zwei Natura2000-Gebieten". Kurzum, das neue ETZ Elisabeth hat ein Auge für Mensch und Natur.