Das Rode Kruis Ziekenhuis (RKZ) in Beverwijk hat im März mit einer groß angelegten Renovierungsaktion begonnen. Auf einem Parkplatz direkt vor dem Krankenhaus wurde der erste Pfahl für einen völlig neuen hochmodernen und nachhaltigen Hotfloor, das neue Herzstück des RKZ, gerammt. Wenn es Ende nächsten Jahres eröffnet wird, folgt eine umfassende Renovierung des bestehenden, 50 Jahre alten Hauptgebäudes.
Herausfordernde Zukunftspläne - so beschreibt das Krankenhaus die dringend notwendigen Bauarbeiten. Mit der Renovierung reagiert das Krankenhaus auf die veränderte Versorgung, sagt der Arzt der Notaufnahme Mark van Zanten. "Auf dem neuen Hotfloor werden wir mehrere Abteilungen zusammenlegen. Wir können dann unsere Arbeitsabläufe neu gestalten, was zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und kürzeren Wegen führt. So können wir eine effizientere Versorgung mit logischeren Patientenströmen gewährleisten. Mit unseren Kettenpartnern - dem Rettungsdienst, der häuslichen Pflege, der psychiatrischen Versorgung und dem Hausarztverband - arbeiten wir an einem neuen Pflegekonzept. Bald wird es einen einzigen Eingang zum physischen Notfallplatz geben, an dem die Akutversorgung für die gesamte Region IJmond erfolgen wird. Das ist notwendig, weil der Pflegebedarf in Zukunft nur noch zunehmen wird; es wird immer mehr hilfsbedürftige Menschen geben. Dies ist übrigens ein nationales Problem, das wir auf uns zukommen sehen. Mit diesem neuen Gebäude können wir darauf reagieren."
Das neue Gebäude bietet die Möglichkeit, Innovationen in der Pflege zu verwirklichen, sagt Pflegemanagerin Judith Ferwerda. "Alle Ärzte und Krankenschwestern werden bald auf einer Etage arbeiten. Indem wir Abteilungen und Funktionen zusammenlegen, können wir unsere Mitarbeiter effizienter und so flexibel wie möglich einsetzen. Für sie bedeutet das auch mehr Abwechslung, die Arbeit wird mehr Spaß machen. Außerdem können wir so besser auf mögliche Personalengpässe reagieren. Das neue Gebäude hat diesen Prozess beschleunigt. Für unsere Mitarbeiter bedeutet es eine große Umstellung, das wird noch eine spannende Phase, aber wir spüren schon jetzt eine positive Stimmung im Team."
Um die ehrgeizigen Pläne für die Zukunft zu verwirklichen, stellte das RKZ eine Expertengruppe für das Gesamt-Engineering zusammen, bestehend aus dem Beratungsunternehmen Vriesema für das Baumanagement, Sweegers en de Bruijn als Berater für technische Anlagen und Energie sowie Siemens Healthineers als Technologieentwicklungspartner. Außerdem wurde der Entwurf des neuen Gebäudes nach eingehender Beratung mit Ärzten, Krankenschwestern, Patienten und auch Anwohnern erstellt. Das neue Gebäude wurde vom Architekturbüro Berndsen entworfen, das sich auf die Planung von Gebäuden im Gesundheitswesen spezialisiert hat.
Der neue Flügel ruht auf 133 Pfählen, die alle in den Boden eingelassen sind, um die Unannehmlichkeiten zu minimieren. Baudirektor Willem-Jan Hanegraaf: "Das Gebäude wird eine Fläche von 5.000 Quadratmetern haben, die sich auf mehrere Stockwerke verteilt. Im Erdgeschoss wird das neue Gebäude die Notaufnahme, eine Hausarztpraxis und eine überdachte Ambulanzhalle beherbergen. Darüber befindet sich eine komplette Radiologieabteilung für bildgebende Diagnostik einschließlich MRT- und CT-Scans sowie eine Akutaufnahmeabteilung. Im obersten Stockwerk befindet sich das Operationszentrum, das mit sechs Operationssälen, Aufwachräumen und einem Aufwachraum ausgestattet ist. In Zukunft kann einer der Operationssäle auch als Hybrid-Operationssaal eingerichtet werden. Alle Abteilungen werden mit modernster Technik ausgestattet sein." Die Fertigstellung des neuen Hotfloors ist für August 2024 geplant, die Inbetriebnahme erfolgt dann schrittweise bis Ende des Jahres.
Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes wird im bestehenden Gebäude Platz für eine umfassende Renovierung der Pflegestationen und Ambulanzen geschaffen. Hanegraaf: "Das alte Gebäude ist veraltet. Es gibt undichte Stellen und das Gebäude verbraucht viel Energie und ist nicht nachhaltig. Das Labor und die HNO-Ambulanz sind in den letzten Monaten bereits renoviert worden. Auch mit der Erneuerung der IKT-Infrastruktur haben wir bereits begonnen. So wird beispielsweise ein neues medizinisches Alarmsystem eingeführt. Außerdem wird im Vorgriff auf die Renovierung die technische Infrastruktur komplett erneuert. Dies betrifft die gebäudetechnischen Anlagen, mit denen wir das Gebäude nachhaltiger machen wollen. Wir setzen auf eine erdgasfreie Lösung, die Brunnen für die Wärmespeicherung sind bereits gebohrt. Wir werden auch die Kanalisation, die Heizung und die Kühlung in Angriff nehmen, wir werden es gleich beim ersten Mal richtig machen. Und wenn möglich, wollen wir vorhandene Materialien wiederverwenden. So werden wir zum Beispiel das kürzlich installierte MRT zu gegebener Zeit in das neue Gebäude verlegen."
Das Verbrennungszentrum, das ein integraler Bestandteil des RKZ ist, wird ebenfalls in die Erneuerungsmaßnahme einbezogen. Ferwerda: "In der zweiten Phase der Erneuerung schauen wir uns an, was wir damit machen wollen. Dazu erstellen wir jetzt verschiedene Konzepte und Szenarien und werden im nächsten Jahr eine Entscheidung treffen."
Um diese Renovierung zu ermöglichen, müssen mehrere Funktionen des Krankenhauses vorübergehend verlagert werden. Zu diesem Zweck hat das Krankenhaus einen Schichtplan erstellt, der angibt, wohin und in welcher Reihenfolge die Funktionen verlagert werden. Ferwerda: "Die große Herausforderung besteht darin, während der gesamten Bauarbeiten die Versorgung aufrecht zu erhalten. Und das mit so wenig Unannehmlichkeiten für Patienten, Mitarbeiter und Gäste wie möglich." Nach der umfangreichen Modernisierung wird das RKZ in etwa über die gleiche Bettenzahl verfügen wie heute. Die Sanierung des Krankenhauses soll bis Anfang 2029 abgeschlossen sein.