Seit einigen Wochen dienen niederländische Krankenhäuser als Kulisse für den Kampf gegen COVID-19. Auf der Intensivstation (ICU) steigt die Zahl der Corona-Patienten schneller als die Zahl der ICU-Betten. Das RIVM geht davon aus, dass die Kapazität der derzeit 1150 verfügbaren Intensivbetten kurzfristig viel zu gering sein wird. Gortemaker Algra Feenstra hat in Zusammenarbeit mit Interflow einen Plan zur Schaffung temporärer Intensivbetten ausgearbeitet.
Wenn man an China denkt, wo ein Notfallkrankenhaus innerhalb von 10 Tagen gebaut wurde, könnte man doch auch hier in den Niederlanden etwas erfinden? Also haben wir uns mit Interflow zusammengetan, einem Unternehmen, das auf den vorgefertigten und modularen Bau, die Validierung und Wartung von Operationssälen, (temporären) Labors/Reinräumen und Laminar Air Flow Units spezialisiert ist.
Wir haben eine IC-Einheit mit 10 IC-Betten und Vermittlungsfunktionen entwickelt, die innerhalb kürzester Zeit z. B. in bestehenden Sport- und Messehallen, leeren Atrien oder Räumen in oder um Krankenhäuser herum aufgestellt werden kann. Ziel ist es, diese Einheit innerhalb von 3-4 Wochen zu produzieren und aufzubauen. Durch die gezielte Annahme von Corona-Patienten können die Betten in einem Raum aufgestellt werden und es werden keine einzelnen Räume benötigt. Dadurch kann die gesamte Einheit leicht unter Druck gesetzt werden und das Personal kann seine Schutzausrüstung anbehalten.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Entwurf um eine IC-Einheit mit 10 IC-Betten. Eine offene Anordnung mit Pflegestationen in der Mitte bietet eine gute Übersicht. Durch die Anordnung der Betten können bei einem möglichen Mangel an Beatmungsgeräten mehrere Patienten an ein Gerät angeschlossen werden. Alle unterstützenden Funktionen befinden sich innerhalb der Einheit, so dass die Wege für das Personal sehr kurz sind. Sowohl die Ver- als auch die Entsorgung von Gütern und Abfällen kann über Außentüren erfolgen, ohne den Pflegeprozess zu stören.
Die gesamte Einheit wird aus vorgefertigten Wandelementen mit Standardmaßen aufgebaut. Dies ist für einen schnellen und kostengünstigen Bau erforderlich. Außerdem sind die vorgefertigten Elemente weitgehend selbsttragend und es sind nur wenige zusätzliche Konstruktionen erforderlich. Um eine sichere und saubere Umgebung zu gewährleisten, verfügt die Einheit über eine eigene Luftaufbereitung.
Wir sind uns bewusst, dass wir nur einen Teil des Puzzles anbieten. Daher suchen wir nach anderen Parteien, die an einer Teilnahme an dieser Initiative interessiert sind. Wir denken dabei an Lieferanten von medizinischen Geräten und anderen Möbeln sowie an Gesundheitseinrichtungen und Behörden. Um den gesamten Plan in die Tat umzusetzen, ist ein integrierter Ansatz erforderlich, bei dem ein nahe gelegenes Krankenhaus aufgrund seiner medizinischen Verantwortung eine wichtige Rolle spielen wird. Trotz dieser Herausforderungen hoffen wir, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können.