Auf dem Campus des Universitätsklinikums Gent entsteht Nobel 1, ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung eines neuen Wissenschaftsparks. Dieses architektonische Wahrzeichen ist ein Vorbote der innovativen Zukunft, die der Masterplan "Project U" vorsieht. Nobel 1 fungiert als Torhaus und symbolisiert Nachhaltigkeit und Fortschritt.
Das Gebäude verkörpert die Erneuerung des Universitätscampus. Der Entwurf spiegelt das Bestreben wider, ein Leuchtturm der Innovation und Nachhaltigkeit zu sein, ähnlich wie der historische Bücherturm des Architekten Henry van de Velde. Mit seinen dreieckigen Elementen, dem modularen Aufbau und der feinen Fassadenstruktur schafft Nobel 1 eine dynamische Interaktion zwischen Innen- und Außenraum.
Die grüne Krone von Nobel 1, ein Garten auf dem Dach, bietet einen 360°-Blick über Gent. Dieses grüne Dach mit Bäumen und Pflanzen symbolisiert die Verbindung mit der Natur und fungiert gleichzeitig als Veranstaltungsort... hoch oben im Himmel.
Nobel 1 ist mit fortschrittlichen nachhaltigen Technologien ausgestattet. So wurden beispielsweise PV-Zellen unter den Fensteröffnungen integriert. Diese Elemente liefern sowohl grünen Strom als auch passiven Sonnenschutz. Im Inneren konzentrieren sich große Glasfenster auf Licht und testen verschiedene innovative Initiativen. Nobel 1 dient als Forschungsgebäude, in dem Technologien wie Voice-over-IP-Telefonie und IPTV über Datenverkabelung eingeführt werden. Außerdem wird ein neues Ausweissystem mit höherer Sicherheit getestet, das den Übergang zur Deskfire-Technologie ermöglicht.
Die innere Struktur konzentriert sich auf die Brandsicherheit mit einem zentralen Kern im gesamten Gebäude. Dieser Kern beherbergt Aufzüge und Luftkanäle und gewährleistet, dass die Brandschutzmaßnahmen im gesamten Gebäude einheitlich sind. Die Lüftungskanäle sind geschickt zwischen den Fenstern integriert, so dass die Fassade ein gleichmäßiges und sauberes Erscheinungsbild ohne sichtbare Gitter erhält. Darüber hinaus tragen passive Beschattungselemente, die über die Fenster hinausragen, zur Energieeinsparung bei.
Effizienz und Ästhetik des Gebäudes.
Das Universitätskrankenhaus Gent hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral zu sein, und Nobel 1 spielt dabei eine entscheidende Rolle. Das Gebäude hat keinen Gasanschluss und wird mit Wärmepumpen beheizt, die Außenluft einfangen, um sie im Inneren zu verteilen. Elektrische Heizungen und fortschrittliche Sprinklersysteme sorgen für Brandsicherheit ohne herkömmliche Evakuierungswege. Dieses innovative Brandschutzsystem, das auf einer Kompartimentierung beruht, entspricht insbesondere den US-amerikanischen Versicherungsstandards, die sich immer mehr durchsetzen.
Das Gebäude ist auch voll von intelligenter konventioneller Technik. So gibt es zum Beispiel aus Gründen der Legionellenprävention keine Warmwasserzirkulationssysteme. Stattdessen wird das Wasser mit Durchlauferhitzern direkt erwärmt. Wichtig ist auch, dass alle schweren Funktionen unter den Technikräumen untergebracht wurden. Geringe Abstände zwischen wichtigen Bereichen führen zu weniger negativen Auswirkungen. Die hohen Anforderungen an die Reinräume werden so besser bewältigt. Dies sind Beispiele dafür, dass jeder Prozess und jedes Detail im Dienste der Gesundheit und Sicherheit der Patienten steht.
Nobel 1 bietet flexiblen Raum für verschiedene medizinische und forschungsbezogene Spin-offs und fördert Synergien mit der medizinischen und pharmazeutischen Welt. Das Gebäude wurde mit Blick auf die Zukunft konzipiert. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie eine Etage an ein Unternehmen vermieten, das in der Pharmazie oder einem verwandten Sektor tätig ist, in dem viel Forschung betrieben wird. Diese Flexibilität ermöglicht es dem UZ Gent, sich ständig weiterzuentwickeln und die neuesten Entwicklungen in der medizinischen Wissenschaft zu antizipieren. Das Gebäude befindet sich neben der Corneel Heymanslaan, die nach dem Nobelpreisträger benannt ist.
In einer ersten Phase liegt der Schwerpunkt vor allem auf einer hybriden Auslegung. Konkret bedeutet dies, dass einige Abteilungen des Universitätsklinikums Gent vorübergehend einziehen werden. Sobald ihr neues Umfeld realisiert ist, werden sie es wieder verlassen und Nobel 1 wird sich zu einem Forschungszentrum 100% entwickeln.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Geschwindigkeit und Effizienz, mit der das Projekt realisiert wurde. Geert De Waele, Leiter des Service Facility Management, verdeutlicht: "In nur einem Jahr wurde der Rohbau fertiggestellt, dank eines genau abgestimmten Planungsprogramms mit strikten Zeitplänen für alle beteiligten Parteien. Dieser schnelle Fortschritt wurde durch die effiziente Zusammenarbeit von MBG, LOW-Architekten und Wiegerinck-Konsortium ermöglicht." Der Bauprozess selbst war eine logistische Meisterleistung, denn alle zwei Wochen wurde ein neues Stockwerk aufgesetzt. Diese Geschwindigkeit war nur dank einer straffen Koordination und Planung möglich, bei der jede Aufgabe und jede Phase des Projekts genauestens geplant wurde. Durch den Einsatz einzigartiger Post-it-Planungswerkzeuge wurde sichergestellt, dass jeder genau wusste, wo und wann welche Aufgabe zu erledigen war. Dies führte zu einem außergewöhnlich rationellen Bauprozess, der in der Nähe des Catering-Gebäudes stattfand. Das Interesse und das Staunen der Kollegen beim Mittagessen wuchs von Tag zu Tag.
Nobel 1 symbolisiert die neue Zukunft des UZ-Gent-Campus mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Nutzerkomfort. Als neues Wahrzeichen und Forschungsgebäude trägt es zum Ruf der Universität als Zentrum für Fortschritt und Wissen bei. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien und umweltfreundlicher Lösungen gibt Nobel 1 den Ton für zukünftige Entwicklungen in der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft an. Die strategische und rasche Realisierung des Gebäudes in Verbindung mit innovativen Konzepten für Nachhaltigkeit und Sicherheit macht Nobel 1 zu einem Beispiel für modernes Krankenhausdesign und zu einem Leuchtturm der Hoffnung und des Fortschritts im Gesundheitswesen.