Am Genter Fratersplein hat Ipso ein altes Herrenhaus renoviert und in ein geschütztes Heim für vier Menschen mit psychischen Problemen umgewandelt. Ipso (Initiatief Psycho Sociale Ondersteuning, vzw Psychiatrisch Centrum Gent - Sleidinge) befindet sich auch selbst am Platz im beliebten Herzen der Stadt, in der Nähe des AZ Sint-Lucas.
Alle Bewohner haben ihr eigenes Zimmer. Sie können ihre eigenen Möbel mitbringen, können sich aber auch für ein möbliertes Zimmer entscheiden. Der Rest des Heims ist gemeinschaftlich und mit den notwendigen sanitären Einrichtungen, einer ausgestatteten Küche und einem Wohnzimmer ausgestattet. Das Konzept ähnelt dem der Wohngemeinschaften, die keine speziellen Pflegemöbel benötigen. Die Bewohner zahlen ein Entgelt für die Unterkunft. Ipso unterstützt sie mit Hilfe bei allgemeinen Angelegenheiten des täglichen Lebens, wie Kochen, Hauspflege und allgemeine Hygiene.
Die Stadt Gent unterstützte die Renovierung mit 70.000 Euro. Inzwischen hat sie einen neuen Projektaufruf gestartet, um zusätzlichen hochwertigen Wohnraum für gefährdete Zielgruppen zu schaffen. Diese Aufforderung läuft bis zum 30. September 2025. Der Bewerbungszeitraum wurde von 4,5 auf 15 Monate verlängert und für die Beantragung von Zuschüssen für temporäre mobile Wohneinheiten geöffnet. "Wir werden auch weiterhin Zuschüsse für Wohlfahrtsverbände gewähren, die mit der richtigen Beratung bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum für gefährdete Zielgruppen schaffen", so die Stadträtin für Wohnungswesen Tine Heyse.
Zu Beginn dieses Jahres hat Gent bereits 11 "robuste" Wohnungen für Menschen mit einer Vorgeschichte von Obdachlosigkeit im Bezirk Sint-Amandsberg in Auftrag gegeben. Dabei handelt es sich um neun Doppelhaushälften, zwei rollstuhlgerechte Wohnungen und eine Sozialwohnung. Es gibt einen gemeinschaftlichen Garten. Jedes Haus ist nur 36 Quadratmeter groß und basiert auf dem dänischen Konzept des "Skaeve Huse", bei dem Komfort, Privatsphäre und Abgeschiedenheit im Vordergrund stehen.
Während der Woche wird ein Standortleiter anwesend sein, der als Ansprechpartner für die Bewohner der robusten Häuser und die Nachbarn fungiert. Die Bewohner erhalten dort auch Beratung. Es war das erste Projekt dieser Art in Flandern. Der Bau ist Teil eines größeren Aktionsplans der Stadt, bei dem Obdachlose zunächst eine Unterkunft erhalten, bevor andere Probleme angegangen werden. Der Plan zielt darauf ab, die Obdachlosigkeit in Gent bis 2040 zu beenden.