Eine Besorgung im kleinen Laden machen? Oder einen Besuch beim Friseur machen? Dann ziehen Sie Ihren Mantel an und gehen Sie zur Tür hinaus, so wie Sie es zu Hause getan haben. Den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, sich zu bewegen, ist eine der wichtigsten Säulen des Wohnkonzepts des brandneuen Pflegezentrums Hof van Nassau in Steenbergen. "Wir glauben, dass dies den Pflegebedarf reduziert", sagt er.
Natürlich regnet es manchmal. Dann ist es vielleicht schade, dass man auch als Pflegekraft nicht hinein kann. Aber die Vorteile dieses Wohnkonzepts überwiegen um ein Vielfaches, meint Wilfried Aper, Immobilienprojektleiter bei der Pflegeorganisation Tante Louise. "Unsere Bewohner, die meisten von ihnen Demenzkranke, können sich frei in der Anlage bewegen, wobei wir ihnen natürlich nur so viel Freiheit lassen, wie sie verkraften können. Jeder Bewohner hat ein intelligentes Armband. Türen, durch die er oder sie nicht gehen darf, bleiben geschlossen. Wir arbeiten mit der 3D-Beacon-Technologie, die es dem Pflegepersonal ermöglicht, die Bewohner jederzeit über ihr Smartphone zu orten. Wir sind überzeugt, dass Bewegung den Pflegebedarf reduziert. Erfahrungen, die wir bereits im Pflegeheim Vissershaven in Bergen op Zoom gemacht haben, zeigen, dass der Medikamentenverbrauch deutlich sinken kann."
Wahl des neuen Gebäudes
Die Planung für ein neues Pflegezentrum in Steenbergen begann vor drei Jahren. Zunächst wurde eine Renovierung des bestehenden Pflegeheims De Lindenburgh auf demselben Gelände in Betracht gezogen, was sich jedoch als ungeeignet erwies. "Es handelte sich um ein veraltetes Gebäude mit großen Wohngruppen, Doppelzimmern und sanitären Anlagen auf dem Flur. Eine Renovierung wäre zu einschneidend und kostspielig gewesen. Aber wir haben uns vor allem gefragt: Bekommen wir das, was wir wollen, und wird es auch nachhaltig und zukunftssicher sein? Die Antwort war nein: Das Pflegekonzept, wie wir es uns vorgestellt hatten, mit der dahinter stehenden Vision des 'Wohnens wie zu Hause', würden wir dort nicht optimal realisieren können", erklärt Aper.
Dörflicher Charakter
Und so wurde es ein Neubau. Das in Amsterdam ansässige Architekturbüro Inbo wurde beauftragt, die Ausgangspunkte in einen Entwurf umzusetzen. Der verantwortliche Architekt Hans Toornstra: "Die Idee war, einen dörflichen Charakter zu schaffen. Keine Krankenhausatmosphäre, keine Institution, sondern häusliches und normales Wohnen. Die Form des Gebäudes ist daher erkennbar und zählbar. Es handelt sich nicht um einen großen Komplex, sondern um eine Ansammlung von Einzelhäusern mit Fassaden in verschiedenen Formen und Farben. Keine 'falschen' Fassaden mit einem Flachdach dahinter, sondern echte mit Ziegeldächern. Und mit Innengärten und Plätzen, die als "Dorfplätze" fungieren. Der Komplex ist binär angelegt: Man kann immer entweder nach links oder nach rechts gehen. So bleibt er klar und übersichtlich. Wenige Kurven und kurze Gänge tragen dazu bei."
Der Materialisierung und den Details wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Fassaden sind gemauert, im Inneren wurde viel Holz verwendet, auch in den Fensterrahmen und Türen, und statt der üblichen abgehängten Decken wurden in den Zimmern und beispielsweise im Restaurant viel schönere, halb verdeckte Decken verwendet.
Jede Menge Platz
Es gibt 15 Wohnungen, jede mit einer eigenen Eingangstür: sieben im Erdgeschoss und acht im Obergeschoss. Alle sind nur von außen zugänglich. Jedes Haus besteht aus acht geräumigen Wohnungen von über 30 m2 mit eigenem Bad und Eingangstür und einem großen gemeinsamen Wohnzimmer von ca. 80 m2.
Um jeder Gruppe ihren eigenen Charakter zu geben, hat jedes Wohnzimmer eine andere Atmosphäre. Auffallend ist der enorme Außenraum: Es gibt Innenhofgärten, Balkone und Flachdächer, die als Terrassen genutzt werden können. Die Galerien, die zu den Wohnungen im ersten Stock führen, verbreitern und verengen sich, um Plätze zu schaffen, an denen man sich aufhalten oder treffen kann.
Verstreute Funktionen
Die Anordnung der allgemeinen Funktionen auf den drei Plätzen ist typisch: Dazu gehören der Laden, der Friseur, der Physiotherapeut und die Werkstatt des Hausmeisters. "Bei dieser Art von Komplex sieht man sie oft am Eingang und dahinter die Zimmer", sagt Toornstra. "Hier sind sie über den ganzen Komplex verstreut. Die Bewohner müssen wirklich aus der Tür gehen, um irgendwohin zu gelangen. Aus Angst traut man sich oft nicht, den Kunden diese Art von Bewegungsfreiheit zu gewähren. Ich finde es cool, dass das hier passiert. Und es funktioniert: Wir sehen, dass die Bewohner es tatsächlich tun und es genießen." Der Gestaltung der Funktionen wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet. Der Laden zum Beispiel ist wirklich ein altmodischer Laden mit Holztheke und Lagerschränken, und der Hausmeister hat eine Bastelwerkstatt, in die die Bewohner kommen können. Im großen Café ist die runde Barista-Bar ein auffälliger Blickfang und Stimmungsmacher.
Fast gasfrei
Auch an die Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit wurde gedacht. Der Hof van Nassau ist an eine WKO-Anlage angeschlossen und verbraucht daher kaum noch Gas. "Im Lindenburgh haben wir etwa 100.000 m3 pro Jahr", sagt Aper. "Jetzt werden es maximal 5.000 m sein.3 sind. Das ist notwendig für das Kochen mit Gas und für die Zusatzheizung, wenn es richtig winterlich wird.
Eine Wärmepumpe, die durch Solarenergie ergänzt wird, sorgt für die Energieeinsparung. Das System heizt im Winter und kühlt im Sommer. Alle Wohnungen sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, die individuell steuerbar ist. Da im gesamten Gebäude leichte Trennwände verwendet wurden, kann das Gebäude in Zukunft bei Bedarf leicht umgestaltet werden.
Kurze Bauzeit
Mittlerweile sind alle 120 Wohnungen im Hof van Nassau vermietet und es gibt eine Warteliste. Nach knapp einem Jahr Bauzeit konnten die ersten Bewohner im November 2018 in ihre neuen Wohnungen einziehen. "Wir hatten einen sehr engen Zeitplan. Wir mussten die provisorische Unterkunft bis Ende November verlassen. Ein Pflegeheim von solcher Qualität, in traditioneller Bauweise und in so kurzer Zeit zu realisieren, war eine große Aufgabe. Mit der Baugruppe De Nijs Soffers aus Hoogerheide hatten wir einen Partner, der sich mit der Realisierung dieser Art von Bauvorhaben auskennt. Sie haben den Komplex pünktlich, termingerecht und in guter Qualität geliefert", sagt Aper. Er ist stolz auf das Endergebnis. "Dies ist vielleicht der schönste Pflegeheimkomplex in den Niederlanden".
In Zusammenarbeit mit der Designagentur LIVIN aus Breukelen hatte Vervoort Meubelen die Ehre, das Pflegeheim Hof van Nassau in Steenbergen mit einer komfortablen und vertrauten Einrichtung auszustatten. "Aufgrund der reibungslosen Kommunikation und des Inputs von vielen Seiten sind wir als Vervoort sehr stolz auf dieses Projekt", sagt Pflegeleiter Joost Graat.
Das Pflegeheim ist ein komplettes Neubauprojekt, das auch ein Restaurant, einen Laden und ein Theater/Kino beherbergt. Für die Bewohner wurden außerdem fünfzehn verschiedene Wohnräume im Erdgeschoss und im ersten Stock eingerichtet. "Der Umfang dieses Projekts war immens, denn die Gestaltung aller 15 Wohnräume ist einzigartig. So haben sie alle ihre eigene Identität, ihre eigene Möbellinie und ihre eigenen Farben erhalten", sagt Graat. "Aber nicht nur drinnen wurde viel gearbeitet, auch draußen wurde eine gemütliche Terrasse mit Blick auf das schöne Wasser geschaffen. Mit dem bevorstehenden Sommer verspricht dies ein schöner und entspannender Ort zu werden, um die Natur zu genießen."
Mit Beiträgen von verschiedenen Seiten gab es viele Anregungen, auf denen man aufbauen konnte. Die Mitarbeiter von Tante Louise zum Beispiel lieferten viele nützliche Anregungen. "Das hat die Arbeit für Vervoort Project, Vervoort Meubelen und die Styling-Abteilung viel einfacher und zielgerichteter gemacht", so Graat. "Es ist schön zu sehen, dass es uns gelungen ist, mit vielen verschiedenen Parteien ein so tolles Ergebnis zu erzielen. Das Wort 'stolz' kann also durchaus genannt werden!"
Die Möglichkeit für die Bewohner, sich sicher und frei in der Anlage zu bewegen, ist ein wichtiger Pfeiler des Pflegekonzepts im Hof van Nassau in Steenbergen. Polvo BV hat mit der Entwicklung und Lieferung des Zugangskontroll- und Türautomationssystems einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.
"Einzigartig ist, dass unsere Zutrittsdomotik mit der Pflegedomotik von Tante Louise in einer einzigen Verwaltungsplattform verbunden ist", sagt Wim Scheepers, Projektleiter bei Cystac, der auf Zutrittssysteme und -kontrolle spezialisierten Abteilung von Polvo BV. "Das Öffnen von Türen, das Auslösen von Alarmen und das Auffinden von Bewohnern - all das ist mit dem intelligenten Armband möglich. Der Lebenskreis der Bewohner kann über eine App einfach vergrößert oder verkleinert werden."
Bei diesem Projekt arbeitete Polvo BV mit P&L Deurconcepten zusammen. Die Endverantwortung für die Lieferung und Montage aller Türen und Schiebetürsysteme lag bei Polvo BV. "Dadurch konnten wir einen optimalen Betrieb des Zugangskontrollsystems gewährleisten", sagt Scheepers.
Das neue Wohn- und Pflegezentrum Hof van Nassau verfügt über insgesamt 44 Küchen: 29 kleinere Kücheneinheiten für die Wohnungen und 15 große für die gemeinschaftlichen Wohnräume. Tieleman Keukens aus Middelharnis hat die Küchen entworfen, geliefert und montiert. Die Wahl fiel auf Tieleman wegen seines Engagements für Qualität und Service; der Küchenspezialist erhielt 8,9 von mehr als 1.800 Kundenrezensionen.
Die Anbindung an das Wohnzimmer war eine wichtige Forderung der Bauherrin Tante Louise, sagt Projektleiter Arie Cornelis Bakker. "Durch den Einbau der Dunstabzugshaube in die Küchenarbeitsplatte behält die Pflegekraft einen freien Blick auf den Raum. Eine Bar, die die Küche umgibt, ermöglicht es den Bewohnern, das Kochen zu genießen, ohne sich in Gefahr zu begeben. Als Material haben wir wasserfestes Sperrholz empfohlen, das viel stabiler ist als Spanplatten und schöner aussieht.
Entlastung von Anfang bis Ende ist die Stärke von Tieleman Keukens. "Das fängt bei einem angemessenen Entwurf an, qualitativ und im Rahmen des Budgets, und zieht sich bis zur Nachbetreuung durch", sagt Kollege Bas den Besten. "Für uns hört es nicht auf, wenn die Küchen aufgestellt sind. Wenn es danach ein Problem gibt, lösen wir es noch am selben Tag oder am Tag danach. Mit 30 eigenen Monteuren auf der Straße ist immer einer in der Nähe".