Die Teamarbeit aller Beteiligten beim Bau des Pflegeheims Ons Raathuis in Heerhugowaard wurde als "einzigartig" bezeichnet. Das Ergebnis ist ein schöner neuer Lebensraum für Menschen mit Demenz. Pflegedienstleiter Paul Jeroen Verkade von De Pieter Raat Stichting: "Natürlich sind wir es nicht gewohnt, zu bauen, aber wir wissen, was die Bewohner wollen."
Der Standort 'Ons Raathuis' in Heerhugowaard ist eröffnet worden. Die Bewohner sind gerade erst eingezogen. Als wir das Gebäude besichtigen, herrscht eine Atmosphäre der Freude und des Glücks. Dass das nicht nur am Sonnenschein liegt, wird uns bei unserem Gespräch schnell klar. Verkade: "Wir wollten ein offenes Gebäude, in dem sich die Bewohner frei bewegen können. Und das gelingt den Bewohnern gut. Vom Wohnzimmer aus nehmen immer mehr Bewohner einen Platz im Garten ein. Selbstständig, und das tut ihnen sichtlich gut. Vorbei sind die Zeiten, in denen Menschen mit Demenz eingesperrt waren. Indem man ihnen Freiraum gibt, sind sie ohnehin glücklicher."
Natürlich ist Verkade stolz auf das Endergebnis, aber der Care Manager der Pieter Raat Stichting strahlt immer wieder, wenn wir ihn nach dem Verlauf des Projekts fragen. Das Gleiche gilt für die Direktorin der Pieter Raat Stiftung, Gabriele Kasten: "Es war einfach schön, mit allen Auftragnehmern zusammenzuarbeiten", sagt sie. "Ich fand es besonders, dass wir uns mit Demenz auskennen und dass unsere Partner dieses Wissen auf das Gebäude, die Einrichtung und den Garten übertragen konnten. Das Ergebnis ist ein sehr schönes Wohnumfeld für Menschen mit Demenz. Die Bewohner sind gerade erst eingezogen, und ihre Reaktionen sowie die unserer Pflegekräfte sind bisher positiv. Das Hugo-Oord-Gebäude, das dem neuen Gebäude weichen musste, war ebenfalls erneuerungsbedürftig. Dieses Gebäude stammte aus dem Jahr 1956, und die Pflege hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert.
Unser Haus Raat besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils 22 Bewohnern. Pieter Raat sieht es als Mehrwert, dass das Gebäude im Erdgeschoss so viel Platz bietet und dass die Bewohner in den verschiedenen Räumen viel Freiheit erleben und sich Plätze suchen können, ohne sich ständig in die Quere zu kommen. Verkade meint, dass dies ein wohnlicheres Gefühl vermittelt als beispielsweise 44 Bewohner in einem Gebäude. Ein großer Vorteil der Lage an der Rembrandt Erf ist, dass sich der gesamte Wohnbereich im Erdgeschoss befindet, während die Wohnstudios der Bewohner im ersten und zweiten Stock untergebracht sind. Das große und lange Wohn- und Esszimmer mit Küche ist der zentrale Ort. Ein Aktivitätsraum und ein anreizarmes Wohnzimmer sind ebenfalls hinzugekommen. Der angrenzende Garten (der zwischen den beiden Gebäuden liegt) bietet allen eine einfache Möglichkeit, sich eine Weile im Freien aufzuhalten. Verkade: "Wir wollen, dass die Lebensqualität in dieser letzten Phase an erster Stelle steht."
In einem der beiden neuen Gebäude arbeitet Pieter Raat noch enger mit Familienmitgliedern, Freiwilligen und informellen Pflegekräften zusammen als an seinen anderen Standorten. Verkade: "Wir arbeiten eng mit diesen sogenannten informellen Betreuern zusammen. Im Vorfeld treffen wir mit allen Beteiligten Vereinbarungen darüber, was wir voneinander erwarten können. Wer macht was und vor allem wann. Die Beteiligung der Familie ist für unsere Bewohner sehr wichtig. Für die Altenpflege der Zukunft ist die Zusammenarbeit mit Familie und Freunden aus unserer Sicht sogar unerlässlich. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben ihr eigenes Netzwerk und wir wollen dieses Netzwerk zu ihren Gunsten bestmöglich nutzen. Davon versprechen wir uns eine Steigerung der Lebensqualität für unsere Bewohnerinnen und Bewohner."
Die Bewohner zogen im Juni 2024 in Ons Raathuis ein. Obwohl sich Verkade mit Freude an das Projekt erinnert, gab es natürlich auch Zeiten, in denen er sich in Geduld üben musste. "Wir hatten gerade unsere Ideen gefunden, als die Corona-Pandemie ausbrach. Die Entwicklung des Plans ging wie üblich mit digitaler Beratung weiter. Das Problem waren die unglaublich gestiegenen Baukosten. Sie stiegen zwischen Vertragsunterzeichnung und Baubeginn um fast 17%." Kasten: "Aber es hatte auch einen positiven Effekt. Bei den Baubeteiligten wurden viele Kapazitäten frei, und zum Teil konnten wir dadurch viel schneller fertig werden als geplant." Verkade: "Aufgrund der Überalterung der Bevölkerung sehnen sich die Menschen nach dieser Art von Pflegeeinrichtungen, so dass man sich nicht zu sehr verzögern möchte. Das ist eigentlich der einzige Druck, den ich verspürte, denn ich empfand die Zusammenarbeit mit den Bauunternehmern als äußerst angenehm. Für uns war es eine neue Erfahrung, so in ein Bauprojekt involviert zu sein, aber ich würde es sofort wieder tun."