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Noardburgum, WZC Toutenburg | Anwohner stehen im Mittelpunkt bei der Umsetzung des Bauteams

Noardburgum, WZC Toutenburg | Anwohner stehen im Mittelpunkt der Realisierung des Bauteams

Seit 1959 ist Nieuw Toutenburg ein Begriff in Friesland und darüber hinaus. Es ist einer der wenigen Pflegekomplexe für Korsakov und Gerontopsychiatrie. Jetzt, 60 Jahre später, ziehen die 120 Bewohnerinnen und Bewohner in die vkap-Wohnungen und in ein Arbeitsgebäude, ein Kreativzentrum, einen Laden, einen Gemüsegarten und eine Tierweide. Das Gemeindehaus und der Park werden bald folgen.

Das ehemalige Gebäude ist zwar schön, entspricht aber nicht mehr den Qualitätsstandards des Kunden Noorderbreedte. Die langen Flure sind ziemlich altmodisch und es gibt wenig Kontakt zur Außenwelt. In dem neuen Komplex haben die Bewohner ihre eigenen Wohnungen mit Hausnummern. Sie verfügen über ein 30 m² großes Zimmer, eigene Sanitäranlagen und einen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit Küche.

Freies Leben in der Natur

Intramurale Pflege ist dem freien Wohnen gewichen. Jan van der Wielen, Vertragsmanager bei Noorderbreedte, erklärt die Entscheidung: "Ältere Menschen haben einen starken Drang zu gehen. Anstatt eine Lösung dafür zu finden, dachten wir, es wäre besser, die Ursache zu bekämpfen. Deshalb wurde ein völlig neues Konzept gewählt. Wo bisher alles in einem Gebäude untergebracht war, besteht der neue Komplex aus mehreren Gebäuden. Die Bewohner ziehen ihre Mäntel an, gehen vor die Tür und gehen zur Arbeit. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man durch einen Korridor gehen muss.

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Theo van der Molen und Jan van der Wielen.

 

Außerdem ist jede Wohnung von Grün umgeben. Ed Nuijtinck, der Architekt, schätzt dies sehr: "Die Schönheit dieses Komplexes liegt in der Umgebung: ein schöner Garten mit freiem Blick, Natur. Diese Art des Wohnens ist einzigartig für eine Pflegeeinrichtung". Um der Natur besonders gerecht zu werden, hat der Landschaftsarchitekt Buro Hollema einen Park angelegt. In naher Zukunft wird es einen Wanderweg mit Kunstobjekten geben, die sich im früheren Gebäude befanden.

Nachhaltige und innovative Hülle

Der Entwurf zeichnet sich durch den Rohbau aus, der ein "reversibles Bauen" ermöglicht. Mit dem reversiblen Bau kann ein Haus mit minimalen Modifikationen verändert werden. Dies ist nützlich, wenn eine neue Zielgruppe hinzukommt oder sich der Pflegebedarf ändert. Der Entwurf basiert auf CQ Living, einem Konzept von Quadrant Architects. Ed sagt: "Bei diesem Konzept baut man modular: Man kann die Anzahl der Zimmer mit wenig Aufwand ändern. Ich vergleiche es manchmal scherzhaft mit Lego-Steinen".

Innovative Techniken

Die Häuser sind mit innovativer Technik ausgestattet, auch wenn man das nicht sofort merkt. Jan erklärt, wie das möglich ist: "Wir lassen die Menschen mit so wenig technischen Hilfsmitteln wie möglich leben. Eine Fernbedienung für die Jalousien scheint praktisch zu sein, aber was nützt sie dem Bewohner? Vielleicht ist es besser, wenn er/sie in Bewegung bleibt." Daher wurden andere Innovationen gewählt,       wie z. B. der intelligente Sensor, der Sie benachrichtigt, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Sie können diesen Sensor für jeden Bewohner einstellen, je nach dessen Hilfebedarf.

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Darüber hinaus verfügt der Komplex über ein außergewöhnlich hohes Maß an Brandsicherheit. Jedes Zimmer hat einen Brandmelder und ist 30 Minuten lang feuerfest. Außerdem gibt es eine moderne Sprinkleranlage, auf die das Team von Jorritsma Bouw mit gemischten Gefühlen zurückblickt. Theo van der Molen, Projektleiter: "Es ist ein ziemlich neues System, und es war eine große Herausforderung, es zu installieren. Aber die Beharrlichkeit hat sich durchgesetzt."

Neue Arbeitsweise

Für die Pflegekräfte wird sich mindestens genauso viel ändern wie für die Bewohner. Das Büro im klassischen Sinne des Wortes wird verschwinden. Der Schreibtisch weicht einem mobilen Arbeitsplatz, das Sprechzimmer verschwindet ganz. Jeder Mitarbeiter bekommt einen Laptop und die Besprechungen finden bei den Bewohnern zu Hause statt. Für die Bewohner fühlt sich das sicher und vertraut an. Für die Mitarbeiter bedeutet es mehr Flexibilität und Freiheit.

Erst bauen, jetzt abreißen

Die Anwohner haben von den Bauarbeiten nur wenig mitbekommen. Das ist vor allem der proaktiven Haltung von Jorritsma Bouw zu verdanken. Theo sagt: "Wir haben alles getan, was möglich war, um neue und laufende Bauarbeiten zu trennen. So wurden zum Beispiel die Ein- und Ausfahrt vorübergehend umgedreht, um die logistischen Wege zu lockern. Wir haben auch die Gebäude ein wenig verschoben, um die bestehenden Rohrleitungen intakt zu halten. Dank dieser gründlichen Vorbereitung konnte der Komplex pünktlich fertiggestellt werden. Theo: "Jetzt, wo die Bewohner sicher in ihre neuen Wohnräume umgezogen sind, kann der Abriss beginnen."

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Das Prinzip der "reversiblen Konstruktion" ermöglicht eine Anpassung.

 

Bauteam 

Es war ein intensives Projekt, an dem viele Parteien beteiligt waren: Noorderbreedte, Quadrant Architects, Jorritsma Bouw, Pranger-Rosier, Van der Wiel, Buro Hollema. Während der Zusammenarbeit des Bauteams gab es verschiedene Herausforderungen, bei denen die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Eine sehr schöne Art der Zusammenarbeit, meint Theo. "Die Partner helfen sich gegenseitig, die innovativsten Ideen und kreativsten Lösungen zu finden, um das bestmögliche Endergebnis zu erzielen. Anders  gesagt: Sie arbeiten zusammen, um die maximale Leistung innerhalb des vorgegebenen Budgets (in diesem Fall über 10 Millionen Euro, Anm. d. Red.) zu erreichen. Dies führte zum Beispiel zur Optimierung des Gründungssystems, des Rohbaus und des Installationskonzepts. Als Bauteam haben wir Noorderbreedte aber auch geholfen, die Gesamtbetriebskosten so niedrig wie möglich zu halten, zum Beispiel durch die Gestaltung von Mietstrukturen für die Ausrüstung.

Dies gelang dank der gemeinsamen Vision des Teams: Teambildung für die Bewohner. Welche Entscheidung auch immer getroffen werden musste, sie durfte nicht auf Kosten des Wohlergehens der Bewohner gehen. Daher wurde jede Entscheidung vom Lenkungsausschuss, der viel Kontakt mit Bewohnern, Mitarbeitern, Anwohnern und der Stadtverwaltung hatte, sorgfältig abgewogen. Alle Beteiligten reagieren begeistert auf das Ergebnis. 

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