In einer sich rasch entwickelnden Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass Gesundheitseinrichtungen für die Zukunft gerüstet sind. Die Technologie bringt immer schnellere Innovationen hervor und hilft dem Gesundheitswesen, effizienter zu arbeiten, die Qualität der Pflege zu verbessern und Behandlungen zu personalisieren. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass Innovation und Technologie kein Selbstzweck sind. Im Mittelpunkt der Bemühungen im Gesundheitswesen steht nach wie vor der Komfort der Patienten und des Personals: ein optimales Arbeitsumfeld und ein angenehmes Patientenerlebnis als Grundlage für eine qualitativ hochwertige Pflege.
Diese schnelle Entwicklung stellt eine Herausforderung für den Entwurfs- und Bauprozess dar. Erik Vereecken, Projektleiter bei Sweco: "Für das neue Krankenhaus in Charleroi, CH Les Viviers, begann die Entwurfsphase 2013. Damals hatte man noch keine Kristallkugel, aus der man ablesen konnte, wie sich der medizinische Sektor und das Pflegemodell nach der Fertigstellung entwickelt haben würden." Das Designteam hat die 116.000 m² des Krankenhauses optimal flexibel gestaltet und die Schälmethode mit dem Pflegemodell des Krankenhauses kombiniert.
Auch im AZ Jan Portaels ist der Aufbau modular. Kenneth Groosman, Gesundheitsexperte bei Sweco: "Gemeinsam mit dem Designpartner Wiegerinck haben wir die zukünftigen medizinischen Entwicklungen maximal berücksichtigt. Wir realisieren das gesamte Gebäude nach den gleichen Maßen. Auf diese Weise können die Räume problemlos eine andere Funktion erhalten, und die Abteilungen können leicht vergrößert oder verkleinert werden." AZ Jan Portaels trägt auch den sich ändernden Bedürfnissen der Patienten Rechnung. Die Zahl der tagesklinischen Behandlungen in der Versorgungsregion wird voraussichtlich um 50% steigen: mehr Behandlungen und weniger Betten. Mit 300 Betten wird das neue Gebäude deutlich kleiner ausfallen.
Das UZ Brüssel veranschaulicht, wie kurzfristiges reaktives Bauen einen Campus behindern kann. Im Jahr 2010 bestand aufgrund von zunehmendem Platzmangel, fragmentierten Dienstleistungen und Problemen mit der Verkehrsführung und den Parkplätzen Handlungsbedarf. Ein Raumplan gestaltete den Campus für eine effizientere Zukunft um. "Dieses lebendige Dokument beinhaltet Erweiterungen und Umstrukturierungen für die meisten Dienste, optimiert deren Zusammenspiel und trennt die Verkehrsströme", sagt Wim De Vos, leitender Architekt bei Sweco. Auf diese Weise wird das UZ Brussel bis 2029 ein logisches und zugängliches Krankenhaus mit 67.000 m² erneuerter Pflege schaffen.
Eine systematische Herangehensweise scheint der Erfahrung im Wege zu stehen, aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die Gestaltung einer heilenden Umgebung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Erfahrung der Nutzer und die Auswirkungen auf das Wohlbefinden: Materialien, Farben, Tageslicht und Natur werden ebenfalls durchdacht und systematisch integriert. Für das CH des Viviers hat das Designteam die Erfahrung sehr methodisch optimiert, was bei einer Größe von 1.000 Betten dringend erforderlich ist. Vereecken: "Bei der Gestaltung eines Raums kommen mehrere Ebenen zusammen. Neben der mentalen und emotionalen Erfahrung gibt es auch praktische Überlegungen, wie Orientierung und Funktionalität. Ein Gestaltungssystem mit klaren Grundprinzipien fördert die Kohärenz und Lesbarkeit im gesamten Krankenhaus". Bei künftigen Renovierungen oder Erweiterungen kann das Krankenhaus selbst mit den Grundprinzipien arbeiten und so für Konsistenz sorgen. "Wir haben auch das Beste aus der außergewöhnlichen Umgebung auf der Halde gemacht. Die Fenster lassen Tageslicht herein, helfen bei der Orientierung und bieten einen Blick auf die grüne Landschaft."
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind 24% der weltweiten Sterblichkeit auf veränderbare Umweltgefahren zurückzuführen. Emissionen, Klima und andere Umweltfaktoren beeinflussen unser Wohlbefinden. Auch hier kann die Technologie helfen, eine nachhaltigere Welt zu schaffen. Auch wenn dies im Gesundheitswesen aufgrund der Verletzlichkeit der Patienten weniger offensichtlich ist, suchen Architekten und Ingenieure dennoch nach kreativen Lösungen. So wird beispielsweise das neue Krankenhaus AZ Jan Portaels komplett elektrisch betrieben - eine Premiere im belgischen Gesundheitswesen. Außerdem werden erneuerbare Ressourcen maximal genutzt.
Durch methodisches Herangehen an die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen von Fachleuten des Gesundheitswesens werden einzigartige Lösungen geschaffen, vom Neubau bis zur Erweiterung und Erneuerung, vom örtlichen Krankenhaus bis zur Universitätsklinik. Das gemeinsame Fachwissen von Designern und Fachleuten des Gesundheitswesens schafft eine Gesundheitsumgebung, in der sich Komfort und Effizienz in einer gesunden und zukunftsfähigen Umgebung treffen.